Der deutsch-französische Krieg 1870 / 1871

Der deutsch-französische Krieg 1870 / 1871

Prinz Leopold von Hohenzollern1 sollte 1870 die Thronfolge in Spanien antreten. Da Frankreich dies verhindern wollte, kam es zum Konflikt mit Preußen und es kam 1870 zum zum kriegerischen Konflikt zwischen Preußen und Frankreich. Preußen hatte bereits nach dem Sieg im Deutschen Krieg gegen Österreich 1866 die nördlichen deutschen Staaten annektiert. Diese vereinigte Preußen zum Norddeutschen Bund. Ministerpräsident Otto von Bismarck sah Frankreich als letzte Hürde auf dem Weg zu einer deutschen Reichsgründung an. Aus einem Streit um die Thronfolge in Spanien entbrannte schließlich ein entscheidender Krieg, der 1871 die Gründung des Deutschen Kaiserreichs herbeiführte.

Nach Preußens Sieg im Deutschen Krieg 1866 waren die nördlichen deutschen Staaten bereits zu einem einheitlichen Bundesstaat unter preußischer Führung vereinigt worden. Der französische Kaiser Napoleon III. stand diesem Vorgehen mit großem Misstrauen gegenüber, weil er um seine Vormachtstellung in Europa bangte. Die Spannungen eskalierten im Jahr 1870, als es in Spanien zu einem Streit um die Thronfolge gekommen war. Als Kandidat für die Krone stand unter anderem Prinz Leopold von Hohenzollern zur Wahl. Dies wollte Napoleon III. aber unbedingt verhindern, da die Einsetzung eines Hohenzollern in Spanien strategische Nachteile bedeutet hätte. Er wäre sonst von zwei Fronten „umklammert“ gewesen. Daher forderte er Preußens König Wilhelm I. dazu auf, dass die Hohenzollern zukünftig auf die Thronkandidatur in Spanien verzichten sollen. Ministerpräsident Bismarck ging diesbezüglich bewusst eine Provokation ein, indem er das französische Telegramm kürzte, veränderte und in der Presse veröffentlichte [Emser Depesche]. Dadurch erweckte er den Anschein, als ob diese Forderung dem preußischen König bedingungslos aufgezwungen worden wäre. Dies fasste die französische Regierung als Demütigung auf, sodass sie Preußen am 19. Juli 1870 den Krieg erklärte.

Preußens strategische Lage wurde dadurch begünstigt, dass es neben den norddeutschen auch von den süddeutschen Staaten militärische Unterstützung erhielt. Mit diesen hatte es 1867 geheime Schutz- und Trutzbündnisse im Kriegsfalle geschlossen. Mit diesem Zusammenschluss hatte Frankreichs Kaiser Napoleon III. nicht gerechnet. Mithilfe der durch die Industrialisierung ausgebauten Eisenbahnen erfolgte der Aufmarsch der deutschen Truppen im Vergleich zu Frankreich deutlich effizienter. Am 16. August 1870 kam es zur ersten großen Entscheidungsschlacht bei Vionville, die Preußen für sich entscheiden konnte. Nach einem weiteren wichtigen Erfolg in der Schlacht bei Gravelotte zwei Tage später mussten sich die französischen Truppen zunächst zurückziehen. Die ultimative Kriegsniederlage für die Franzosen ereignete sich am 2. September 1870 in der Schlacht von Sedan. Dabei geriet auch Frankreichs Kaiser Napoleon III. in Gefangenschaft. Zwei Tage später kam es in Frankreich zum Sturz der Monarchie, die durch eine republikanische Regierung ersetzt wurde. Die Aufstellung von lokalen Volksheeren konnte die Niederlage nicht mehr abwenden. Am 27. Oktober kapitulierte die französische Armee in Metz.2

Nach Preußens Sieg im Deutsch-Französischen Krieg wurde am 18. Januar 1871 das Deutsche Kaiserreich gegründet. Damit war Deutschland zum Nationalstaat vereint worden

Quelle www.geschichte-abitur.de/lexikon/uebersicht-reaktion-dualismus/deutsch-franzoesischer-krieg

Zum Deutsch-Französischen Krieg schrieb Pfarrer Schönhals in der Kirchenchronik auf der Seite 16 folgendes:

1870 erklärte Napoleon III., Kaiser der Franzosen, an Preußen den Krieg, in welchem sich aber ganz Deutschland wie ein Mann erhob, um den ungerechten Angriff Frankreichs zurückzuschlagen, was auch unter Gottes Beistand glücklich gelang. Aus unserer Gemeinde wurden folgende Jünglinge zu den Waffen gerufen:

  1. Heinrich Wilhelm Schönhals (8. Mrz. 1847) war das achte Kind von Pfarrer Johnnes Schönhals (17. Feb. 1806 in Köddingen, †1. Nov. 1885 in Simmersbach) und Elise Christiane Ringel ⁕(21. Aug. 1810 in Grünberg, †5. Dez. 1876 in Simmersbach) war von 1834 – 1885 Pfarrer in Simmersbach

  2. Adam Reh (20.10.1847 †24.04.1912), Sohn von Heinrich Reh und Susanna Margaretha Reh geb. Theiß

  3. Heinrich Theiß (12.3.1849 †12.3.1890, Sohn von Heinrich Theiß I. und Maria Dorothea Theiß geb. Schwarz

  4. Heinrich Theiß, des Heinrich Theiß III. Sohn,

  5. Jacob Rein (23.11.1848), Sohn des Johannes Rein und Anna Margaretha Rein geb. Theiß

  6. Daniel Müller (12.4.1849), Sohn des Adam Müller und Elisabetha Müller geb. Reh

  7. Johannes Theiß (26.7.1845), Sohn des Johannes Jost Theiß und Anna Margaretha Theiß geb. Müller

  8. Johannes Ciliox (23.7.1844), Sohn des Jost Ciliox Katharina Ciliox geb. Theiß

  9. Johannes Ciliox, des Johannes Ciliox I. Sohn,

  10. Jacob Michel (23.9.1839 10.7.1903), Sohn des Adam Michel und Elisabetha Michel geb. Theiß,

  11. Johannes Rein (30.4.1846 9.10.1895), Sohn des Jacob Rein und Anna Margaretha Rein geb. Wagner

Nachdem die Franzosen von den Deutschen in allen Schlachten alle Festungen, selbst auch Paris erobert worden waren, der Kaiser Napoleon selbst in Gefangenschaft geraten und ganz Frankreich niedergeworfen war, wurde Frieden geschlossen, wo wir Simmersbacher die größte Freude hatten, daß alle unsere Söhne, die 1870 ausgezogen waren, wohl gesund und unverwundet zurückkehrten, während alle unsere Nachbargemeinden in Schlachten oder in Lazaretten verstorbene Soldaten zu beklagen hatten.

SOLI DEO GLORIA!

Quelle Kirchenchronik von 1858 – 1958, Seite 16

Die Kriegsniederlage gegen die deutschen Staaten unter preußischer Führung hatte weitreichende Folgen. Noch während der Kriegshandlungen gründeten die deutschen Fürsten am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles das Deutsche Kaiserreich. Damit war die Deutsche Frage gelöst und Deutschland zum Nationalstaat vereint worden. Am 28. Januar wurde von beiden Kriegsparteien ein Waffenstillstand unterzeichnet. Frankreich musste im Frieden von Frankfurt der Abtretung von Teilen Elsaß und Lothringens zustimmen und hohe Kriegsentschädigungen zahlen. Durch diesen Krieg verschärfte sich die sogenannte Deutsch-Französische Erbfeindschaft. Frankreich setzte in den folgenden Jahrzehnten bis zum Ersten Weltkrieg alles daran, seine außenpolitische Stärke zurückzugewinnen. Aufgrund dessen schloss der neue deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck ein absicherndes Bündnissystem mit anderen Großmächten, das Frankreich möglichst isolieren sollte.

Quelle www.geschichte-abitur.de/lexikon/uebersicht-reaktion-dualismus/deutsch-franzoesischer-krieg
           de.wikipedia.org/wiki/Leopold_von_Hohenzollern

1 Leopold Stefan Karl Anton Gustav Eduard Tassilo von Hohenzollern (* 22. September 1835 in Krauchenwies bei Sigmaringen; † 8. Juni 1905 in Berlin) war von 1885 bis zu seinem Tode Fürst von Hohenzollern. Er gilt als „Schachfigur der großen Politik“: Im Jahr 1870 drängte Bismarck ihn dazu, sich als Anwärter für die damalige spanische Thronfolge zur Verfügung zu stellen. Schon bald trat Leopold von seiner Kandidatur wieder zurück, da Frankreich mit Krieg drohte. Dennoch wurde daraus der Anlass für den Deutsch-Französischen Krieg

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