Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Simmersbach
Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Simmersbach
Die FFW Simmersbach wurde am 01.04.1908 gegründet. Vorläufer war die öffentliche Pflichtfeuerwehr. Hier das letzte Verzeichnis dieser aus dem Jahr 1907:
Der Brandmeister dieser Wehr (siehe Pfeil), Heinrich Reh VII wurde der erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Simmersbach. Die erste Ausrüstung bestand wohl aus dem oben aufgeführten Inventar.
1912, nach Fertigstellung der zentralen Wasserversorgung, wurde ein Hydrantenwagen angeschafft.
Die Löscheimer hatten ausgedient.
Ein herber Rückschlag für die Wehr war der Erste Weltkrieg. 12 Kameraden verloren ihr Leben. 1919 übernahm Rudolf Wagner das Amt des Kommandanten.
Die nach dem Krieg einsetzende Rezession, verbunden mit der hohen Arbeitslosigkeit ging für viele Kameraden einher mit finanziellen Problemen, aus der aber auch Solidarität entstand. Nachdem der Ehrenwehrführer Heinrich Reh VII im Jahr 1928 verstarb und vom Verband keine Sterbehilfe bewilligt wurde, gründete die Wehr im gleichen Jahr eine Sterbeunterstützungskasse. Permanente Geldnot für die Anschaffung von Dienstkleidung und Ausrüstung sollten die Wehr lange Jahre beschäftigen. Mit Hilfe einer jährlich veranstalteten Tombola versuchte man diese zu lindern.
Am 09. Januar 1929 brannte der Dachstuhl des Backhauses und des Spritzenhauses nieder. Die unversehrt gebliebenen Gerätschaften wurden vorübergehend in der Pfarrscheune untergebracht.
1930 wurde Karl Daniel Geil Kommandant und hatte dieses Amt bis nach dem II Weltkrieg inne.
Das 25-jährige Jubiläum wurde am 14. Mai 1933 mit Kirchgang, Totenehrung am Ehrenmal, einem Brandangriff sowie einem gemütlichen Teil gefeiert.
Die 1934 vom Innenministerium erlassene Vorschrift, dass SA Mitglieder nicht in der Feuerwehr sein durften, „brauchte aufgrund einer eigenen Lösung“, wodurch die Feuerwehr keine Mitglieder verlor, nicht umgesetzt zu werden.
Die erste Motorspritze, eine TS4 (Tragkraftspritze mit 400 l Pumpenleistung) auf einem Fahrgestell, wurde in 1936 angeschafft.
Der II Weltkrieg setze der Wehr noch mehr zu als der erste. Der Brandschutz konnte nur noch durch die Verpflichtung von Jugendlichen und Frauen aufrecht erhalten werden. Viele der jungen Männer bildeten dann auch das Fundament für den Neuaufbau der Wehr nach den Krieg. Nach den Zusammenbruch des Dritten Reiches wurde in 1947, nach einem Aufruf an die Jugend, der ordnungsgemäße Feuerwehrdienst unter der Leitung des neuen Wehrführers Richard Philipp Geil wieder aufgenommen. Karl Ewald Geil übernahm 1949 das Amt des Wehrführers, welches er bis zu seinem Tode in Jahr 1962 ausübte.
Das 50-jährige Jubiläum in 1958 begann mit einer Übung an der neuen Schule. Beim Jagdhaus Krenzer in der Lai (dem heutigen Standort des Schützenhauses) wurde anschließend unter großer Beteiligung der Bevölkerung gefeiert.
1962 wurde eine neue und stärkere Pumpe, eine TS8, in Dienst gestellt. Im gleichen Jahr wurde Heinrich Gustav Fuchs Wehrführer.
Im Mai 1968 wurde ein gebrauchter Mercedes Posttransporter gekauft und in Eigenleistung zum ersten Einsatzfahrzeug umgebaut.
Vermutlich hat die Instandsetzung mehr Zeit in Anspruch genommen als die Summe der Einsatzzeiten dieses Fahrzeuges.
Auf der Jahreshauptversammlung am 17.02.1973 wurde Arno Schwolow zum Wehrführer gewählt.
Diese Versammlung wählte den scheidenden Wehrführer Heinrich Gustav Fuchs zum Ehrenwehrführer.
Zum 01. Juli 1974 schloss sich die Gemeinde Simmersbach der Gemeinde Eschenburg an. Die Wehr übernahm die Satzung der Eschenburger Wehren, der Prozess der Integration der einzelnen Ortsteilwehren zu einer Eschenburger Feuerwehr unter einheitlicher Leitung begann.
Schon 1977 musste der umgebaute Posttransporter ersetzt werden. Das Staffelfahrzeug, ein TSF Ford Transit, leistete seinen Dienst bis 1989. Die Atemschutzgeräte waren lose unter dem Fahrzeugdach untergebracht.
Im Dezember 1987 verstarben bei einem schweren Verkehrsunfall der Wehrführer und ein weiterer Kamerad der Einsatzabteilung.
Die im Februar des Folgejahres durchgeführten Neuwahlen brachten Hans – Jürgen Müller als neuen Wehrführer hervor.
Im November 1989 ersetzte ein Löschgruppenfahrzeug (LF 8) das TSF. Dieses ist im Jubiläumsjahr noch im Dienst und wird noch einige Jahre vor sich haben.
Herausragendes Ereignis in diesen Jahren war die Neugründung der Jugendfeuerwehr Simmersbach in 1991. Damit wurde ein Grundstein gelegt, der den Fortbestand der Wehr sicherstellen kann. 1996 konnte ein Mannschaftstransportfahrzeug aus Beständen der US – Armee umgebaut und an die Feuerwehr übergeben werden.
Seit 2000 steht Hartmut Reh an der Spitze der Wehr.
Im Jahr 2005 musste das Mannschaftstransportfahrzeug ersetzt werden. Der Großteil der Anschaffungskosten für einen gebrauchten VW T5 wurde vom Verein und somit von fördernden Mitgliedern getragen.
Die Feuerwehr im Jubiläumsjahr 2008
Die Wehr besteht zum Datum des Jubiläums aus 24 Mitgliedern in der Einsatzabteilung und 2 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung. In der Jugendfeuerwehr werden über 20 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren betreut. Unterstützung leisten die rund 100 fördernde Mitglieder das Vereins. Zusammen sind das über 10 Prozent der Bevölkerung von Simmersbach. Die Wehr verfügt über ein Löschgruppenfahrzeug LF8 und ein Mannschaftstransportfahrzeug.
Das Hessische Brand- und Katastrophenschutzgesetz schreibt eine 10-minütige Hilfeleistungsfrist für Rettungskräfte vor. Dadurch sind die Ausrückbereiche auf dem Land in ihrem Radius begrenzt. In Eschenburg haben diese fast keine Schnittflächen zwischen den einzelnen Ortsteilwehren.
Die Art der Einsätze machen es aber fast regelmäßig erforderlich dass mindestens zwei oder mehrere Ortsteilwehren von Eschenburg gemeinsam ausrücken. Diese Aufgaben können nur erfüllt werden, wenn jede Wehr sowohl hinsichtlich Mannschaft als auch Gerät im erforderlichen Maße aufgestellt ist.
Zu den Brandeinsätzen und Einsätzen nach Verkehrsunfällen kommen in zunehmenden Maße Einsätze, die Hochwasser und Stürme mit sich bringen. Nicht nur zur Sicherstellung der Tagesalarmstärken einer Feuerwehr ist es unabdingbar, dass junge Menschen auch in der Nähe ihrer Heimatgemeinde Arbeit finden.
von links nach rechts:
Ralf Giersbach, Volker Kretz, Wilfried Klein, Dieter Theiß, Horst Wagner, Danielle Ariano, Jennifer Nauheimer,
Burkhard Reh, Manuel Grebe, Hans – Jürgen Müller, Michael Wohlang, Klaus Dieter Jacobi, Daniel Schaab,
Jannik Reh, Benedikt Knittel, Christopher Reh, Jan Urs Theiß, Dennis Busch, Sebastian Reh, Jörg Becker,
Alexander Becker, Matthias Gabriel, Steffen Kunz, Frederik Reh, Hartmut Reh