Flurnamen
Flurnamen
Ein Flurname ist die namentliche Bezeichnung (Flurbezeichnung) eines kleinräumigen Landschaftsteils (Flur), in dem sich keine Häuser befinden. Im Gegensatz dazu bezeichnet ein Siedlungsname (Ortsname i. e. S.) immer einen Landschaftsteil mit Häusern (Siedlungsstelle), ein Gebietsname Landstriche und Regionen. Flurnamen kennzeichnen die kleineren und kleinsten geografischen Einheiten, wie Berge und Gipfel, Täler, Wälder, Weiden, Wiesen, Äcker und Auen, Wege, Gewanne, Fluren. Flurnamen sind überlieferte geografische Namen (Lokalnamen), die sich im örtlichen Sprachgebrauch entwickelt haben.
Im Vermessungswesen bezeichnet man als Flurname im engeren Sinne Gruppen von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Grundstücken (Flurstücken, Parzellen) auf den Gemarkungen der Gemeinden, die in ihrer Flurform eine Einheit bilden. Diese auf Eigentums- und Gemeinderecht und -grenzen basierende Definition unterscheidet sich damit von der ursprünglichen historischen, in der im Allgemeinen weder Eigentumsrechte noch Grundstücks-, Gemeinde- oder auch Ländergrenzen relevant sind
Flurnamen sind und waren vor allem Gebrauchsnamen. Sie sind in der Regel nur innerhalb einer Stadt oder eines Dorfes bekannt. Nur durch die eindeutige Benennung können Verwaltung (Kataster), Besitzverhältnisse (Grundbücher) oder Landnutzung (Nutzungsart) geregelt werden. Flurnamen dienen dazu, den Ort, das heißt die Lage eines Flurstückes innerhalb der Gemarkung eindeutig zu identifizieren.
Hierzu ein Beispiel: Acker von Otto Wagner, Hausname „Gasse“, in der Flur „Am Fackenhain“, wird bezeichnet (auf hochdeutsch) als „Gasse Otto sein Acker am Fackenhain“. Der Name des Besitzers wird dabei mit der Nutzungsart des Grundstückes verbunden, dem betreffenden Grundstück vorangestellt.
Dies galt insbesondere für Parzellen, die der Realteilung unterlagen und daher oft nur eine Generation lang demselben Besitzer gehörten. Wurde hingegen das Anerbenrecht ausgeübt, blieben die Grundstücke ungeteilt. Dann wurde der Besitzer namentlich nicht genannt und das Grundstück nur mit dem Hof- bzw. Hausnamen verbunden.
Flurnamen sind althergebrachte Lage- oder Nutzungsbezeichnungen wie zum Beispiel „Auf der Warte“, „Im Gänsehof“, „Auf dem Pfarracker“, „Alte Pfingstweide“, „Am Froschweiher“, „Schaf-Trieb“, „Auf dem Viehstand“, „Auf dem Wolfsborn“ etc.
Erläuterungen und Hinweise zu den Flurnamen am Beispiel der „Dorn-Ahl-Wiese
Standard-Flurname: Dorn-Ahl-Wiese
Belegform: AUF DER DORNAHLWIESE
Weitere Flurnamen Namen aus den Flurkarten von 1826 und 1890, dem Archiv „Flurnamen mit Wiesen und Äcker (Grundbesitz)“ um das Jahr 1935“ von Pfarrer Ludolph
Zitierweise historische Belege mit Jahreszahl aus der Datenbank der Hessische Flurnamen, Stand 1.11.2012
Lage Beschreibung der Lage aus dem Archiv „Flurnamen mit Wiesen und Äcker (Grundbesitz) um das Jahr 1935“, Gesammelt von Pfarrer Ludolph
Flurnamen
Aduch AUF DEM ANDACH
Weitere Schreibweisen: Auf dem Andach und in der Schoppenwiese,
Am Aduch
Deutung: überdeckter Abzugsgraben zur Be- und Entwässerung‘, Varianten: ahd. agedoht, mhd. adich, aduch ‚Abzugsgraben, eine Entlehnung aus lat. aquaeductus ‚Wasserleitung
Alte-Grabe
Zitierweise: wid den alten grab, historische Belegzeit 1550
Alte-Pfingst-Weide AUF DER ALTEN PFINGSTWEIDE
Weitere Schreibweisen: DIE ALTE PFINGSTWEIDE, Auf der Altenpfingstweide, Alte Pfingstweide
Deutung: Bis Pfingsten wurden die Weiden gehegt, dann an den Festtagen als Festplatz benutzt und anschließend zum Abweiden freigegeben
Lage auf der Straße nach Oberdieten links
Anger-Seife ANGERSEIFE
Deutung: Anger: ahd. angar, mh
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
d. anger st. germ. *angra, wohl ‚Grasland‘, voraus. Vielfach bezog sich die Bezeichnung auf eingefriedetes, haus- und dorfnahes Wiesengelände
Seife: vom mhd. sîfen st. V. ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. sîfe sw. M. ‚Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht; auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘.
Arme-Delle Arme-Delle
Deutung: mhd. telle ‚Schlucht‘, nhd. dälle, delle ‚(leichte) Vertiefung, Bodensenke, Tal‘ und weißt auf eine kleine, flache Bodensenken, Talmulden, auch auf Hohlwege und feuchte, teilweise sumpfige Mulden in Acker und Wiese.
Aschwiese Aschwiese
Deutung: ahd. asc, asca, mhd. asch, esch, esche, ‚Esche‘
Aspe-Acker AUF DEM ASPENACKER
Weitere Schreibweisen: Auf der AspHe
Deutung: ahd.aspa, mhd. aspe ‚Espe, Zitterpappel. Zwischen Aspe, Espe und Asch, Esche ‚Esche wird in den Mundarten nicht immer unterschieden.
Lage Weg nach Eibelshausen
Au AU
Weitere Schreibweisen: Auf der AU
Deutung: ahd. ouwa, mhd. ouwe st. ‚Land am oder im Wasser, feuchter Wiesengrund, Flussinsel.
Augarten IM AUGARTEN
Bach AUF DER BACH
Zitierweise: foLvnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit seit 1550
Bäderhude DIE BÄDERHUDE
Balserhecke AN DER BALSERHECKE
Bangarten IM BANGARTEN
Barschte-Grube BARSCHTE-GRUBE
Bäumchen-Garten AUF DEM BAEUMCHESGARTEN
Weitere Schreibweisen: BÄUMSCHESGARTEN
Beckersborn UNTER DEM BECKERSBORN
Beckerswiesen BECKERSWIESEN
Bette DIE BETTEN
Weitere Schreibweisen: Die Betten unter der Heege, Unter der HEEGE, Auf den 24 Betten
Beutel-Stück IM BEUTELSTUECK
Weitere Schreibweisen: AUF DEM BEUTELSTÜCK
Deutung: ahd. bûtil, mhd. biutel st. Tasche, Beutel, es dürfte sich um eine leichte Vertiefung im Gelände handeln.
Bienhute IM, AUF DER BIENHUTE
Birke, Bürken DIE BIRKEN
Weitere Schreibweisen: UNTER DEN BÜRKEN
Birkenstrauch AUF DEM BIRKENSTRAUCH
Weitere Schreibweisen: BÜRKENSTRAUCH, BURJESTRECH
Blanke-Hecke IN DER BLANKEHECKE
Weitere Schreibweisen: BEI DER BLANKENHECKE, AN DER BLANCKENHECKE
Deutung: ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck, Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die Bedeutung bezieht sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein – wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken, gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.
Zitierweise: „in der blancken hecken in den flus“, historische Belegzeit 1550
Lage links vom Jungchausee unter der Schiefergrube
Bleichplatz BLEICHPLATZ
Boden IM BODEN
Bohne, Bohne-Acker, Bohne-Wiese
Deutung: ahd. bôna, mhd. bône. ‚Bohne‘, erinnert an den Anbau von Bohnen.
Zitierweise: vnder den bonen acker, oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Born AUF DEM BOERNCHEN
Weitere Schreibweisen: Im BÖRNCHE, BORNCHE
Lage rechts von der Straße nach Eibelshausen über dem Grenzstein
Born-Wiese AUF DER BORNWIESE
Deutung: ahd. brunno, purnno, mhd. burne, born.Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen.
Zitierweise: an den born, vnder dem Born, historische Belegzeit 1550
Brau-Wiese BRAUWIESE
Weitere Schreibweisen: AUF DER BRAUWIESE, IN DER BRAUWIESE
Deutung: ahd. mhd. Briuhûs. Brauerei‘, einer Bildung zum Verb mhd. briuwen. ‚brauen‘. – Die hohe Vorkommenzahl in FIN bezeugt, wie verbreitet das Bierbrauen in dörflichen Bereich war.
Breiheisenwiese AN DER BREIHEISENWIESE
Weitere Schreibweisen: AUF DEN BREIHEISENWIESEN
Breitenbach-Weg UNTER DEM BREITENBACHER WEG
Weitere Schreibweisen: AM, UNTER UND ÜBER DEM BREITENBACHER WEG
Deutung; Weist auf den Weg nach Breitenbach hin. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte Simmersbach zu dem Sendbezirk Breidenbach, von 1821-1823 zum Patrimonialgericht Grund Breidenbach.
Brei-Wiese
Deutung: mhd. brî, brîe ‚Brei‘; wohl Hinweis auf Hirsenanbau.
Zitierweise: „wid: die brei wiese“, historische Belegzeit 1550
Brosen-Acker
Brosen-Wiese
Zitierweise: „vor dem loch vf die broeysen“, „am broeysen acker vff den stauffen bewel“, „vom broeis: acker wider das loch“, „vor dem brosen acker vff die hohe“, historische Belegzeit 1550
Bruch IM BRUCH
Bruch-Wiese DIE BRUCHWIESEN
Weitere Schreibweisen: IN DER BRUCHWIESEN
Deutung: ahd. mhd. bruoch. Moorboden, Sumpf‘, Namen erinnern an feuchten Wiesengrund.
Lage unterm Dorf links
Brunkel IM BRUNKEL
Deutung; Da der Name an sumpfigen und moorigen Stellen in Wiesen, Wäldern und Feldern haftet, ist er wohl als ‚Brunnen-Quelle‘ zu mhd. brunnen und quel‚ Quelle‘ zu stellen
Bühl, Böl HINTER DEM BIEL
Weitere Schreibweisen: AUF DEM BÖL, BEIM BÖL, DER BIEL
Deutung: ahd. buhil, mhd. bühel ‚Hügel‘. Namengebend waren kleinere oder größere Bodenerhebungen.
Lage auf dem Weg zum Friedhof links
Dammersbaum IM DAMMERSBAUM
Deimer AUF DEM DEIMAR
Weitere Schreibweisen: AM DÄUMER
Dern DERN
Weitere Schreibweisen: DERN AUF DER SEITE, HINTER DER DERN
Dick-Heckelchen DICK-HECKELCHEN
Deutung: ahd. thick, dicki, mhd. dic(ke) ‚dick, dicht‘. Namengebend waren auffällig dicke Einzelbäume, dichter Baumbestand oder andere dicke Objekte.
Domels-Berg
Deutung Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. In den FIN steht Berg für markante Bodenerhebungen in der Gemeinde. Im Übrigen können sehr unterschiedliche Höhen mit Berg benannt werden.
Zitierweise: am domels berg, historische Belegzeit 1550
Donbach-Berg
Deutung: siehe Berg
Zitierweise: vf den donbecher berg, historische Belegzeit 1550
Donner-Baum IM DONNERSBAUM
Weitere Schreibweisen: AM DOMMERSBAUN, DONNERSBAUM
Deutung: ahd. thoner, mhd. doner‚ Donner‘. In der germanischen Mythologie wurde der Donner von den Böcken des Gewittergottes Thor / Donar erzeugt. Es kann aber auch auf die Richtung aufmerksam gemacht werden, aus der Gewitter heranzuziehen pflegten.
Dorf IM DORF, UNTERM DORF
Weitere Schreibweisen: WIESE IM DORF
Dörlung IN DER, AUF DER DÖRLUNG
Dorn-Ahl-Wiese AUF DER DORNAHLWIESE
Weitere Schreibweisen: Dornal, Hinter, Unter der Dornalwiese, Dornwiese, Dormelwiese, In der Dorn Nahlwiese
Deutung: ahd. mhd. dorn st. M. ‚Dorn(-strauch), Stachel‘, zumeist für wild wachsende, dornige Sträucher und Hecken oder für den Weißdorn. Dornhecken erinnern dagegen an angepflanzte Hecken, die zum Schutz der Siedlung und ihrer Felder angelegt wurden.
Dreckwiese DRECKWIESE
Flurnamenenist der Namensgeber des Dreckwegs (früher Lindenstrasse, heute Hornbergstr.)
Durchdichte Aue In der durchichte Aue
Ecke ECKE
Weitere Schreibweisen: DIE ECKE
Deutung: ahd. egga ‚Schneide, Spitze, Ecke‘, mhd. ecke ‚Spitze, Ecke, Kante, Winkel‘. Der Name bezieht sich teils auf die Lage, teils auf den Grundriss der Flurstücke
Eibelshausen-Strut IN DER EIBELSHAEUSER STRUTH
Weitere Schreibweisen: EIBELSHÄUSER-STRUTH
Deutung: gehört zu ahd. struot , mhd. struot, strût ‚Sumpf; Gebüsch, Buschwald, Dickicht‘. Der in Hessen außerordentlich verbreitete Name benennt entsprechend meist, aber durchaus nicht immer, mit Busch oder Wald bewachsene Feuchtgebiete.
Lage Weg nach Eibelshausen
Eibelshäuser Grenze AN DER EIBELSHÄUSER GRENZE
Eichenstumpf AUF DEM EICHENSTUMPF
Eisen-Stein-Weg HINTEN AUF DEM EISENSTEINWEG
Deutung: ahd. îsan, îsarn, mhd. îsen ‚Eisen‘. Meist beziehen sich die Namen auf die Bodenbeschaffenheit, dann insbesondere auch auf die Eisengewinnung, der Name „Stein“ verweist – in sehr unterschiedlicher Weise – allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein. Die Namen beziehen sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen.
Ells-Tal IM ELLSTHAL
Ells-Tal-Weg AM ELLTHALSWEG
Weitere Schreibweisen: IN DER ELLSTAL
Erlenwiese IN SCHÄFERSERLENWIESE
Facke-Hain, DER FACKENHAIN
Weitere Schreibweisen: AUF DEM, HINTER DEM FACKENHAIN,
AUF DEM FACKENHAIN UND DIE KARTOFFELTEILER, DIE FACKENHAINWIESEN
Deutung: ahd. hagan ‚Dornstrauch, Weißdorn‘, mhd. hagen‚ Dornbusch, Dorn; Verhau; Ort‘.Hain und Hahn sind Formen, bei denen ein Zusammenhang mit nhd. Hain ‚kleines Wäldchen‘ oder Hahn ‚männlicher Vogel‘ liegt.
Lage Weg nach Oberhörlen; rechts über dem Dorf; über dem Friedhof
Fai-Acker DER FAIACKER
Weitere Schreibweisen: AM, AUF DEM VORACKER, FAACKER, VERACKER, FEIACKER
Lage Weg nach Roth
Floß
Zitierweise: in der blancken hecken in dem flus , vom flus an, historische Belegzeit 1550
Forstwiese AUF DER FORSTWIESE
Freie-Rain IN DEM FREIEN RAIN
Weitere Schreibweisen: IM, AUF DEM FREIEN RAIN
Deutung: ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren.
Furt
Zitierweise: hornberg am furth, historische Belegzeit 1550
Fuß-Wiese AUF DEN FUSSWIESEN
Weitere Schreibweisen: AUF DEN FUHSWIESEN, IN DER, AUF DER FUßWIESEN, DIE FUßWIESE
Lage im Wiesengrund
Gänse-Born BEI DEM GAENSEBODEN
Weitere Schreibweisen: GÄNSEBORN
Gänse-Hof IM GAENSEHOF
Gastfeld AUF DEM GASTFELD
Gehege UNTERM GEHEGE
Weitere Schreibweisen: IM GEHEU
Gehrenbach IM GIRNBACH
Zitierweise: : vf den girnbechern; historische Belegzeit 1550
Geile-Acker
Deutung: Die Grundbedeutung des Wortes findet sich bereits im Althochdeutschen geil. Damals war das Wort „geil“ vor allem auf die Natur gemünzt, wovon noch die „Geilstelle“ erzählt – Wiesenflecken zum Beispiel, die besonders dicht und grün bewachsen sind.
Zitierweise: an dem Menges an geiln acker, historische Belegzeit 1550
Gemeindefeld IM GEMEINDEFELD
Weitere Schreibweisen: Gemähfeld, Gemeinde Feld, Das Gemeindsfeld,
Das Gemeindefeld, Im gemeine Feld
Deutung Gemeine und Gemeinde, „die Doppelform, in der das Wort von je her erscheint“, ahd. kimeinî f. und gimeinida, mhd. Gemeind, gemeine, gemein. Von dem weiten und differenzierten Bedeutungsspektrum ist für die FlN-Gebung die Komponente ‚Gemeindegrund‘ maßgebend: „was einer ganzen Gemeine eines Orts an Hut und Weide oder andern zugehört, campus, pascua communia, locus publicus“. Das Wort ist insofern identisch mit Allmende. Als Bezeichnung für Grundstücke, insbesondere Weideflächen, an denen alle Dorfgenossen gemei
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
nschaftlich Anteil haben, bzw. die sie gemeinschaftlich nutzen, erscheint das Wort in hessischen FlN im Simplex oder als Grundwort. Als Bestimmungsteil wie in Gemeindeweg, Gemeindekirschbäume usw. ist vielfach unentscheidbar, ob die alte Bedeutung der Gemeine vorliegt oder ob Gemeinde ,Kommune‘ als neuzeitliche Verwaltungseinrichtung namengebend war.
Lage Weg nach Roth; über dem Rother Weg
Gemeine-Wasen AUF DEM GEMEINDEWASEN
Gemeine-Wiesen AUF DER GEMEINWIESE
Weitere Schreibweisen: IN DEN GEINWIESEN
Girmes-Wiese IN DER GIRMESWIESE
Weitere Schreibweisen: AUF DER GIRMESWIESE
Giebelwiese AUF DER GIEBELWIESE
Girnacker AUF DEM GIRNACKER
Gladenbach GLADENBACH
Deutung: weist auf den Ort Gladenbach hin, von 1821-1832 gehörte Simmersbach zum Landratsbezirk Gladenbach und von 1823-1853 zum Landgericht Gladenbach
Lage links vom Hirzenhainer Weg
Gold-Kaute IN DER GOLDKAUTE
Deutung: Gold bezieht sich auf ahd. gold, mhd. golt ‚Gold‘.Bezieht sie sich teils auf Stellen, wo tatsächlich oder angeblich Gold oder ähnlich Wertvolles gefunden wurde, teils war aber im übertragenen Sinne nur ein besonders fruchtbarer und ergiebiger Acker namengebend. Auch glänzender, glimmerhaltiger Boden oder gelb blühende Pflanzen können der Benennung zu Grunde liegen.
Der Name „Kaute“ bezieht sich auf das spätmhd. kûte F. (mitteldt.) ‚Grube, Loch‘. Am Ende des 15. Jahrhunderts beginnt Kaute älteres Grube zu ersetzen. Namengebend waren stets natürliche oder künstliche Bodenvertiefungen, dann meist mit Kaute. In Eisenkauten wurde Eisen im Tagebau abgebaut; die zahlreichen Leimenkauten dienten der Lehmgewinnung.
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
Liegt zwischen dem Kälbertänzchen und der Philippsbuche, es sollen an dieser Stelle noch Schürfstellen sichtbar sein.
Gossen AN DER GOSSEN
Grabe
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, neben dem graben wider die hege,
historische Belegzeit 1550
Graue-Hain IM GRAUEN HAIN, IM GRÜNEN HAIN
Weitere Schreibweisen: Im groben Hain (FlK 1826),
AUF DEM GRAUEN HAIN (FlK 1890),
AUF DEM GRÜNEN HAIN,
IM GROHE HAA
Deutung: siehe Hain
Lage ist rechts von der Bürken
Grenze AN DER GRENZE
Grenzstein AM GRENZSTEIN
Große Huthe IN DER GROßEN HUTHE
Gulde-Wiese AUF, IN DER GULDENWIESE
Weitere Schreibweisen: DIE GULDENWIESE, HINTER DER GULDENWIESE,
AUF DEM GÜLSEN; GULDENACKER
Hain-Boden
Zitierweise: am hanen boden, historische Belegzeit 1550
Hain-Bach IM HAINBACH
Weitere Schreibweisen: Auf dem Hain, Der Hainbach, Homuch, Hamuch, Auf dem Hainbach an der Grenze, Unten vorm Hainbach
Lage Weg nach Roth
Hainbachsgraben VOR DEM HAINBACHSGRABEN
Weitere Schreibweisen: HamuchSGROWE
Lage Weg nach Roth
Halde
Zitierweise: In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: ahd. halda, mhd. halde, helde sw. st. F. ‚Bergabhang‘. Die Namen beziehen sich auf Flurstücke in Hanglage. Durch Dehnung oder Umlautung des Stammvokals und Assimilation der nachfolgenden Konsonantenverbindung ist ein breites Spektrum von Namenvarianten entstanden, wobei oft eine Umdeutung zu Hölle eine Rolle spielt: Hahl, Halle, Helde, Helle, Heil, Höhle, Hölle.
Hang AM HANG (Simmersbach)
Weitere Schreibweisen: UNTER DEM HANG, HONG, HONK
Lage Weg nach Lixfeld
Har-Feld, Hohe-Feld AUF DEM HORFELD
Weitere Schreibweisen: AM HORFELD, Unter dem HOHEFELD,
Auf dem Hohefeld
Lage Weg nach Lixfeld
Har-Floß IM HORRFLOSS
Weitere Schreibweisen: IM HORFLOHS, AM HORFLOSS
Har-Loh
Deutung: Hier liegen mehrere namengebende Motive vor: Einige Namen gehören sicher zu ahd. hâro, hâr, mhd. hâr., nhd. Haar ‚Flachs‘. Namengebend waren Anbauflächen (Hargarten) von Flachs und Stellen, an denen der Flachs mittels Wasser- oder Tauröste (Harschwärze) weiterbearbeitet wurde.
Bei einigen FIN liegt offenbar eine Umdeutung bzw. Kontrastschreibung von Hor ‚feuchte, sumpfige Stelle‘ vor.
Zitierweise: an der harfluß, den weg wider das hor flus, im horn loheg, vf dem hargen lohe, historische Belegzeit 1550
Hase-Heckchen HASE-HECKCHEN
Hasel DAS, UNTER DEM HESSEL
Weitere Schreibweisen: Vor dem Hessel am Wald, Unten im Hesseln am Wald, Vor dem Hessel unterm Gehege, Vor dem Hessel an der Blanken Hecke, UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND, UNTER DEM HESSEL UND IM ANGERTSSEIFE
Lage Unter dem Hessel: Hang nach dem Steinbruch
Hasel-Garten DER HESSEL
Weitere Schreibweisen: In der Hessel, Auf der Hessel, Vorm Hessel, Unterm Hessel, AN DER HESSEL, IM HESSEL,
Der Hessel, Auf dem Hesselrain,
AUF DER HUTHE UND AN DER HESSEL
Zitierweise: vf dem hasel gart, historische Belegzeit 1550
Lage vor der Hessel: Weg nach Lixfeld rechts,
Hase-Wald AN DEM HESSENWALD
Weitere Flurnamen Unter dem Hesselwald
Deutung: ahd. haso, mhd. hase, has ‚Hase‘. weisen meist auf Stellen hin, an denen man häufig Feldhasen beobachten konnte (Hasensprung, -lauf, -spiel, -tänzer), zum Teil auch auf die Grenzpfosten von Niederwildgehegen, auf denen oft Hasen abgebildet waren (Hasenstell, -stock, -tritt, -geführt) und in denen gejagt wurde (Hasengarn).
Zitierweise: vf dem hessen walt, historische Belegzeit 1550
Hase-Wald-Ecke HESSENWLDECKE
Hechelchen AUF DEM HECHELCHEN
Weitere Flurnamen: MITTEN AUF DEM HECHELCHEN, DAS HECHELCHEN
Hechten IM HECHTEN
Hechtenbach IM HECHTENBACH
Weitere Flurnamen: IM HECHTENBACH AM HAINBACH
Heckelche DAS HECKELCHE
Hege UNTER DER HEEG
Weitere Schreibweisen: HEEGE
Deutung: mhd. hege‚ Hege‘, einem Abstraktum zu mhd. hegen‚ mit einem Hag umgeben, umzäunen; pflegen, bewahren‘. Die Namen weisen auf eingefriedete, mit Hecken und Zäunen umgebene Flurstücke und besonders Wälder oder Waldstücke, die unter Schutz stehen (mhd. hegewalt‚ gehegter Wald‘), aber auch auf Landwehren und Dorfumwehrungen.
Die Anlage der Heegen erfolgte meist im Verlauf alter Grenzen, zur Anlage wurden Bäume gekappt, deren Äste als Verhau in dem Boden mit Holzhaken befestigt und mit Brombeer oder Schwarzdornsträuchern durchsetzt. Dieses „Gebück“ musste gepflegt werden, daher der Name „Heege“.
Heilige-Haus VOR, AUF, HINTER DEM HEILIGENHAUS
Weitere Flurnamen: Am Heiligenhaus, Heljehaus, Helge Haus, Helgenhaus, Hinter dem Helgehaus
Vor dem Helgenhaus unter der Strasse und SITZACKER, VOR DEM HELGEHAUS AUF DEM BÄUMCHESGARTEN
Deutung: Heilige, Substantivbildung zum Adjektiv heilig.
ahd. mhd. hûs, Haus, Gebäude. Die Namen beziehen sich auf Flurstücke am Dorfrand oder unmittelbar bei bestimmten Häusern.
Lage rechts von der Landstraße überm Dorf; Weg nach Oberdieten; Straße nach Oberdieten
Heimliche-Strauch BEI DEM HEIMLICHEN STRAUCH
Deutung: Benennungsmotiv ist der Bewuchs mit Sträuchern, Gesträuch, mhd. strûch‚ Strauch. Der Name bezieht sich oft auch auf Busch- oder Niederwald.
Dort soll in den Wirren des 30jährigen Krieges eine Zufluchtstätte für das Weibervolk und den Siechen des Dorfes vor durchziehendem Kriegsvolk gewesen sein
Hengsland AUF DEM HENGSLAND
Hermels-Pilz AM HERMELS-PILZ
Zitierweise: am Hermelspilz, historische Belegzeit 1550
Hirtacker AUF DEM HIRTACKER
Hirzenhain-Grenze AUF DER HIRZENHAINER GRENZE
Weitere Flurnamen: AN DER HERZEHAINER GRENZE
Deutung: Zu mhd. greniz(e)‚ Grenze, Grenzstein, Grenze. Die meist erst neuzeitliche Benennung erfolgt nach der Lage an den Gemarkungs- oder Ortsgrenzen.
Höchtenburg HÖCHTENBUG
Höfchen IM HOEBCHEN
Höhe
Zitierweise: vor dem brosen acker vff die hohe, historische Belegzeit 1550
Hohe-Boden HINTER DEM HOHEN BODEN
Weitere Flurnamen: IM HOHE BODEN, UNTER DEM HOHEBODEN
Deutung: ahd. bodam, mhd. bodem, Boden, Grund. Bezieht sich in der Regel auf tiefer gelegenes Land
Lage Links unterm Dorf
Hohe-Rain DER HOHE RAIN
Weitere Flurnamen: UNTER DEM HOHEN RAIN, VOR DEM HOHEN RAIN,
VOR DEM HOHEN RAIN, HUHE RÄE
Deutung: ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein‚ begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang.
Lage links auf der Landstraße unterm Dorf; Weg nach dem Mühlchen
Hohe-Weg HOHE-WEG
Hohl
Zitierweise: im pfaffen berg bober der holen, historische Belegzeit 1550
Holz-Wiese DIE HOLZWIESEN, IN DER HOLZWIESE
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
Holz-Wiese IN DER HOLZWIESE
Weitere Flurnamen: OBEN NACH DER HOLZWIESE, BEI DER HOLZWIESE
Deutung: ahd. mhd. Holz, Holz, Gehölz, Wald. Name beziehet sich meist auf Waldstücke und deren forstwirtschaftliche Nutzung. Ein Holzweg führt in den Wald und endet dort an einem Holzstapelplatz.
Lage rechts im Tal der Philippsbuche, Weg nach Roth
Honig-Wiese AUF der, In der, Die Honigwiese
Lage liegt rechts von der Landstraße, Straße nach Oberdieten rechts, links hinter dem Heiligenhaus
Hörlichen UNTERM HOERLICHEN
Weitere Flurnamen: AM HORLICHE, VORM HORLICHE, HOLIECHE
Horn-Berg DER HORNBERG
Weitere Flurnamen: Auf dem Hornberg, Hinten auf dem Hornberg, Unter dem Hornberg, Vordere Hornberg, Hornberg, Harmark
Deutung: Nach dem historischen Beleg enthält der Bestimmungsteil den Plural von Horn, ahd., mhd. horn, nach der Grundstücksform einer zipfeligen Gestalt. Siehe Berg
Zitierweise: am hornberg am furth, vf den horn berg vf den steyn weg, vf hornbergs holtzg, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Hirzenhain, über
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
dem Zinklerskreuz
Hornwiese AUF DER HORNWIESE
Weitere Flurnamen: AUF DER HORNWIESE AM Weisenberg und auf der Sauerwiese
Horstfeld AN DEM HORSTFELD
Huberg HUBERG
Weitere Flurnamen: BEI DEM HUBERG, IM HUBERG, AUF DEM HUBERG, HINTER DEM HUBERG, WEISENBERG BEIM HUBERG, AUF DEM, HINTER DEM BERG
Lage links vom Stangen nach Eibelshausen, Weg nach Eibelshausen rechts
Hubert-Grabe BEI DEM HUBERTSGRABEN
Weitere Flurnamen: AM, IM HUBERTSGRABEN, AM WEISENBERG IM HUBERTUSGRABEN
Deutung: Vermutlich zum Familienname Grabe
Hübel AUF DEM HUEBEL
Deutung: mhd. hübel, hubel, hobel, Hügel‘. Das ältere, heute aufs Oberdt. und Teile des Mitteldt. beschränkte Wort Hübel (in der Schriftsprache durch Hügel verdrängt) verweist in hess. FlN auf kleine Bodenerhebungen. Mundartlich sind zahlreiche Formen belegt, die sich in unterschiedlichem Maß auch in der Schreibung der rezenten Namen widerspiegeln (Hübel, Höbel, Hew
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
wel ). Historisch sind auch die Formen Hebel, Heppel und Hubel belegt.
Hute IN DER HUTHE, AUF DER HUTE
Weitere Flurnamen: HUTHE, HUTH, HUDE
Deutung: ahd. huota ‚Wache‘, mhd. huote, huot, frühnhd. hut‚ Schaden verhindernde Aufsicht und Vorsicht, Bewachung, Behütung, Schutz. In FlN bezieht sich Hute in erster Linie auf Weideplätze, wo das Vieh gehütet wurde, aber auch auf das gehütete Vieh selbst.
Lage unter dem Hessel
Hechten IM HECHTEN ODER HAINBACH
Hechtenbach IM HECHTENBACH ODER DER HAINBACH
Kahl IN DER KAHL UND AUF DEM NIEDERMARK
Kälber-Tanz
Deutung: mhd. Tanz „Tanz“, einer Entlehnung aus gleichbedeutend franz. danse. Schon im 12., 13. Jahrhundert besaßen die meisten Dörfer einen Tanzplatz, später vielfach auch Tanzhäuser.
Zitierweise: vf dem Kelberdantz, historische Belegzeit 1550
Kalk AUF DEM KALK
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
Kampe-Wiese KAMPESWIESE
Weitere Flurnamen: KAMBESWIESEN, KAMPEDWIESEN, KOMPESWIESEN
Karlenz-Küche KARLENZ-KÜCHE
Deutung Kalenz ist ein alter, historischer Name in Simmersbach, Zum Beispiel, die Hausname Kalenz und Lenze sowie der FIN Lange Lenze.
Der Name Küche könnte an eine Abgabestelle erinnern, an der an weltliche oder geistliche Herrschaften Abgaben zu entrichten waren
Kartoffel-Teiler AUF DEM KARTOFFELTHEILER
Kirch-Strut
Zitierweise: durch die Kirchenstrut, historische Belegzeit 1550
Kirch-Weg-Rutsche
Deutung: Rutsche und Rütsche, als Grundteil in den FlN fast immer im Typ Steinrutsche, -rütsche‚ und Steinritz haben die gleiche Etymologie: mhd. steinrütsche, -rutsche, -rutze ,Felsenklippe, jäher Bergabhang mit Felsen und Gerölle, Höhlen und Spalten in demselben.
Zitierweise: vf dem kirweger ruck, historische Belegzeit 1550
Kirchwiese IN DEN KIRCHWIESEN
Klee-Bette AUF DER KLEEBETTE
Klee-Acker AUF DEM KLEEACKER
Knochen AM KNOCHEN
Kohl IM KOHL
Kohlwiesen KOHLWIESEN
Körbigsrücken AUF DEM KÖRBIGSRUECKEN
Weitere Flurnamen: MITTEN AUF DEM KÜRBIGSRÜCKEN, KÜRBIGSRÜCKEN
Kriegswiesen KRIEGSWIESEN
Kopf
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Kröte-Pfuhl AUF DEM KROETENPFUHL
Weitere Flurnamen: AM FROSCHWEIER, IM FROSCHWEIHER
Deutung: ahd. kreta, krota, mhd. krote, krotte, krot‚ Kröte, Frosch.
pfuol, mhd. Phuol, Pfuhl, Sumpf, Suhle. Wie nhd. Pfuhl zumeist eine Bezeichnung für Wasserlachen und kleinere stehende Gewässer. In Verbindung mit -acker, -wiese weisen die Namen allgemein auf feuchte Bodenverhältnisse hin.
Kürbis-Strut
Deutung: In den FlN kann die Bedeutung ‚kleine Erderhöhung, rundlicher Hügel, Bergkuppe‘, aber auch ‚äußerstes Ende‘ bedeuten
Zitierweise: in der kerbis strut, historische Belegzeit 1550
Lange-Lenze AN DEM LANGE LENZ
Weitere Flurnamen Auf der Langelenze
Lange-Seife IM LANGEN SEIFEN
Weitere Flurnamen HINTERM, UNTERM LANGEN SEIFEN
Deutung: Der FlN Lange weist auf die langgestreckte Form eines Flurstückes hin, von mhd. sîfen ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. Sîfe,Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht‘; in FlN im Flachland auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘.
Lange-Wiese AUF DER LANGWIESE
Weitere Flurnamen IN DER LANGEWIESE
Zitierweise: in der lang wisen, oben der langwies, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Eibelshausen
Lehmgrube LEHMGRUBE
Lei DIE LAY
Weitere Flurnamen UM DEN WALD DIE LAY GENANNT, BEI DER LAY
Deutung: Geht auf das mhd. leie, lei, Fels, Stein‘, ein Wort unklarer, vermutlich galloromanischer Deutung zurück. Im Nassauischen bezeichnet Lei ‚Fels‘.
Lage Weg nach Oberhörlen
Leimenkaute AUF DER LEIMENKAUTE
Deutung: ahd. leim, leimo, mhd. leim, leime ‚Lehm‘. Die FlN beziehen sich in den allermeisten Fällen auf Orte, an denen man den Lehm abbaute, der beim Hausbau zum Füllen des Fachwerks und zum Backofenbau verwendet wurde (Leimkaute, -grube) oder die Bodenbeschaffenheit war manchmal namengebendes Motiv.
Siehe auch Lehmgrube
Lim-Berg
Zitierweise: vnder dem Limperg, vnder dem lymperg, historische Belegzeit 1550
Loch-Acker IM LOCH ECKER
Deutung: In FlN bezieht sich Loch auf alle Arten von Geländevertiefungen, von der sanften Mulde bis zum steilen Taleinschnitt.
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
Zitierweise: im loch, vor dem loch vf die broeysen, historische Belegzeit 1550
Maller
Zitierweise: in dem maller, historische Belegzeit 1550
Malz AUF DER MALZ
Deutung: Vermutlich zu ahd. mhd. malz ‚Malz‘. Malz wurde als Viehfutter verwendet. Der FlN stünde dann in Zusammenhang mit der Malzgewinnung.
Malz-Wiese IN DER MALZWIESE
Maus-Köpfchen DAS MAUSKOEPFCHEN
Deutung: mhd. mûs ‚Maus‘, nach dem Vorkommen von Feldmäusen. Vereinzelt können die Belege aber auch auf mhd. meiz ‚Holzabtrieb‘ zurückführen sein und sind dann das Ergebnis einer Umdeutung.
Meile IN DER MEILE
Meiler-Hecke IN DER MEILERSHECKE
Weitere Flurnamen: UNTER DER MEILLERSHECKE,
Auf,- Vor der Meilersecke, Meilesäcke, Meileshecke, Mählesäcke
Lage Weg nach Oberdieten
Menge
Zitierweise: an dem Menges an geiln acker, historische Belegzeit 1550
Molke-Born AUF DEM MOLKENBORN
Deutung: mhd. molchen, molken ‚Milch; Käse, Butter‘; hessisch ‚Käsewasser‘. Die auch in anderen hessischen Landschaften häufigen Molkenborne können ihren Namen von der milchigen Trübung ihres Wassers herleiten, aber sie erinnern auch an die Milchbrunnen, die auf die Vorstellung von der Rolle des Storches bei der Geburt der Kinder Bezug nehmen. Da es sich bei den Molkenborn-Belegen daher um Umdeutungen handeln kann, ist nicht auszuschließen, dass ein anderes Wort zu Grunde liegt, möglicherweise ein im Rheinischen erhaltenes Adjektiv molk ‚trübe, schmutzig‘.
Mühl-Weg UNTER DEM MUEHLWEG
Zitierweise: bey dem Moln wege, historische Belegzeit 1550
Lage links von der Höhe
Mühlchen MÜHLCHEN
Weitere Flurnamen Beim,- Bei dem Mühlchen, Bei der Mühle,
Unter der Mühle
Mühlgraben AM MÜHLGRABEN
Mühlweg UNTER DEM MÜHLWEG
Müller-Hecke IN DER MUELLERSHECKE
Nächste-Baum AM NAECHSTEN BAUM
Deutung: Zum Superlativ von ahd. nâh, mhd. nâch ‚nah‘, für den in älterer Zeit (ahd. nâhisto) auch die Bedeutung ‚benachbart‘ gilt
Nagel-Wiese AUF DER NAGELWIESE
Nahl NAHL
Weitere Flurnamen NOAL
Nahl-Wiese IN DER NAHLSWIES
Weitere Flurnamen DIE NAHLWIESE, NOALWES,
Neu-Wiese DIE NAUWIESEN
Weitere Flurnamen AUF DER NAUWIESE, DIE NAUWIESE, NAUWES
Deutung: Neu kennzeichnet, im Gegensatz zu alt, meist neue künstliche Anlagen wie etwa Gebäude, Weinberge und Brücken, aber auch in älterer Zeit durch Rodungen oder die Verlagerung von Wasserläufen neu entstandene natürliche Flächen. Neu erscheint in den FlN meist als selbstständiges Adjektiv, gelegentlich aber auch als Bestandteil eines Kompositums, wie etwa in Neuhege, Neurod, Neuwiese. Viele mündliche und historische Belege weisen das einheimische /au/ im Stammvokal auf.
Nieder-Berg
Deutung Siehe Berg
Zitierweise: am Nedenberg, Am Niderßberg, am Nieren berg, historische Belegzeit 1550
Nieder-Mark NIEDERMARK
Weitere Flurnamen AUF DEM, IM
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
NIEDERMARK, NEJRERMARK
Deutung Nieder: Zum Adjektiv ahd. nidar, mhd. nider ‚nieder‘. Nieder kennzeichnet, im Gegensatz zu ober, die relative Lage von Grundstücken und Anlagen
Mark: Zu ahd. marca, mhd. marke‚ Grenze, abgegrenztes Land; Gesamteigentum einer Gemeinde an Grund und Boden‘. Simplex und in Verbindung mit dem Grundteil -wald überwiegt die Bedeutung ‚Allmende, Gemarkung‘; die Markstein-Belege beziehen sich dagegen auf Grenzmarkierungen.
Lage ist unter der Bürken; links vom Staffelböll
Oh IN DER OH
Weitere Schreibweisen IN DER AA
Oster-Wiese DIE OSTERWIESE
Pfaffe-Berg
Deutung: Zu ahd. phaffo, mhd. pfaffe sw. M. ‚Priester, Geistlicher‘, einer Entlehnung aus griech. papas ‚Kleriker‘. Pfaffe erscheint in den FlN als Bezeichnung für den Weltgeistlichen oder den im Kloster lebenden Mönch. Die Erträge aus den Grundstücken waren Teil ihrer wirtschaftlichen Ausstattung. Die Namen Pfaffenpfad und Pfaffenweg verweisen in der Regel auf die häufige Benutzung durch einen Pfarrer. Siehe Berg
Zitierweise: im pfaffen berg bober der holen, historische Belegzeit 1550
Pfad IM PFAD
Pfarr-Acker UNTER, AUF DEM PFARRACKER
Pfarr-Wiese DIE PFARRWIESE
Deutung: Zu ahd. pfarra, mhd. pharre‚ Sprengel, Pfarrkirche‘. Das Wort ist vermutlich eine Entlehnung aus spätlat. par(r)ochia, ‚Gesamtheit der unter einem Bischof stehenden Christen, Diözese‘, dann ‚Pfarrsprengel einer Bischofsstadt‘. Die FlN verweisen auf Grundbesitz der Pfarreien. Soweit ihn der Pfarrer nicht selbst nutzte, wurde er verpachtet und diente so der finanziellen Unterhaltung der Pfarrei.
Lage im Wiesengrund
Pfriem-Acker DER PFRIEMACKER
Weitere Flurnamen AUF DEM PFRIEMACKER
Lage Straße nach Oberhörlen rechts
Pfütze-Acker PITZACKER
Deutung: ahd. pfuzza, phuz(z)i ‚Brunnen, Grube‘, mhd. phütze ‚Lache, Pfütze‘, vermutlich einer Entlehnung aus lat. puteus ‚(abgestochener) Brunnen‘. Benannt werden damit kleine Wasserlachen, Sümpfe oder nasse Stellen im Acker.
Philipps-Buche AN DER PHILIPPSBUCHE
Platte AUF DER BLATTE
Weitere Flurnamen Plette, Plätte, UNTER DER PLATTE
Deutung: Zu ahd. platta in der Bedeutung ‚Steinplatte‘, mhd. blatte, platte ‚Fels-, Steinplatte‘, einer Entlehnung aus mittellat. plat(t)a ‚ebene Fläche‘. Namengebend waren ebene oder erhöhte Flächen, baumlose Kuppen und Berghänge sowie breite Felsplatten.
Platz IM PLATZ
Weitere Flurnamen AUF DEM PLATZ
Deutung: Zu mhd. plaz, platz st. M. ‚freier Raum, Platz, Tanzplatz‘, einer Entlehnung aus altfranz. place ‚weiter, offener, freier Raum, Kampfplatz, Ort, Stelle‘. Namengebend waren größere, frei gelegene und ebene Flurstücke. Dies gilt für Markt- und Kirmesplätze, aber auch für Wiesen- und Ackerland.
Lage Straße nach Eibelshausen rechts
Polz-Garten IM POLZGARTEN
Weitere Flurnamen AM POLZGARTEN
Preußen-Wiese DIE PREUßENWIESE
Weitere Flurnamen PREUSSEWES
Rain AUF DEM RAIN
Weitere Flurnamen HINTER DEM RAIN
Rain-Acker RainAcker
Rech UEBER DEM RICHE
Weitere Flurnamen AM RIEHE
Deutung: Zu dem westmitteldt. Wort Rech ‚grasbewachsener Abhang, steiler Rain, Böschung, abschüssiges Stück Land oder Weg‘, dessen Deutung noch ungeklärt ist; eventuell geht das Wort auf altfränk. *rek- ‚Zusammengescharrtes‘, dann ‚Reihe, Grenze, Abhang‘, sowie ahd. riga ‚gekrümmte Linie‘ zurück.
Reis-Teil DAS REISTEIL
Weitere Flurnamen AUF DEM WEISENBERG DAS REISTHEIL
Rennerts-Seife IM RENNERTSSEIFEN
Ringel-Born IM RINGELSBORN
Deutung: Als Verkleinerungsform zu Ring, Kreis, Ringförmiges‚ oder zu ahd. ringelo, mhd. ringel, ringele st. F., ringelbluome ‘Sonnen-, Ringelblume.
Lage links der Straße hinter dem Heiligen Haus
Röschen AUF DEM ROESCHEN
Rot-Börnchen ROT-BÖRNCHEN
Deutung: Zu ahd. mhd. rôt ‚rot‘. Namengebend war in der Regel die rötliche Färbung des Bodens bzw. des jeweiligen Objekts.
Roth
Zitierweise: vorm rode, historische Belegzeit 1550
Roth-Erle
Zitierweise: wider die roder erlen, historische Belegzeit 1550
Roth-Grenze AN DER ROTHER GRENZE
Deutung: Siehe Grenze
Roth-Wiese DIE ROTHWIESE
Lage liegt an der Landstraße
Rot-Laub VOR DEM ROTLAUB
Weitere Flurnamen ROTLAUF, RUUTLAAF
Deutung: Rot: ahd. mhd. rôt ‚rot‘. Namengebend war in der Regel die rötliche Färbung des Bodens bzw. des jeweiligen Objekts.
Laub: ahd. loub, mhd. loup‚ Laub, Blatt‘..
Zitierweise:an das Rotlaub, zwisch: dem rotlaub vnd dem schelt, historische Belegzeit 1550
Ruh AUF DER RUH
Weitere Flurnamen IN, AUF DER RUHWIESE
Sauer-Wiese AUF DER SAUERWIESE
Weitere Flurnamen IN DER, DIE SAUERWIESE
Deutung: Den Namen liegt das Adjektiv sauer, ahd. sûr ‚bitter‘, mhd. sûr ‚sauer, herb, scharf, bitter‘ zu Grunde. Sie verweisen in der Regel auf die geringe Bodenqualität; so sind Sauerwiesen meist Wiesen in feuchtem oder nassem Gelände, auf dem nur Sauergräser gedeihen.
Sau-Wiesen SAUWIESEN
Schäfers-Erlenwiese IN DER SCHÄFERERLENWIESE
Schaf-Trieb SCHAF-TRIEB
Deutung: Wie mhd. trip und trift ‚das Treiben, Weide‘ eine Substantivbildung zu ahd. trîban, mhd. trîben‚ treiben‘. Wie in heute noch gebräuchlichem ‚Auftrieb‘, ‚Abtrieb‘ zunächst der Weg zur Viehweide, dann aber auch schon früh der Weideplatz selbst.
Scharn-Berg
Zitierweise: ann denn Scharnberg, wider die schorn berg, historische Belegzeit 1550
Scheibel-Wiese DIE SCHEIBELWIESE
Scheibel-Weg AUF DEM SCHEIBERWEG
Deutung: Nebenform mit Ableitung zu Scheibe. Da sich die Bezeichnung Scheibe auch auf eine Kugel beziehen kann, erinnern solche Namen mitunter an Plätze, an denen früher Kugelspiele stattfanden. Siehe Berg
Scheld
Zitierweise: zwisch: dem rotlaub vnd dem schelt, historische Belegzeit 1550
Scheld-Grabe
Zitierweise: vom schelts grab, historische Belegzeit 1550
Scheuer-Stadt AUF DER SCHEUERSTADT
Weitere Flurnamen SCHAUERSTADT
Deutung: Scheuer, gleichbedeutend und etymologisch verwandt mit Scheune, geht zurück auf ahd. sciura, scûra, mhd. schiure, schiur, mitteldt. schûre, schûr.
Stadt bezieht sich auf Anlagen, Besitzverhältnisse und relative Lagen zum Bezugspunkt Stadt. Zu ahd. stat, stad ‚Stätte, Stelle, Ort, Platz‘, mhd. stat‚ Ort, Stelle, Stätte; Ortschaft, Stadt‘, die für die FlN das Benennungsmotiv darstellt.
Schierkante AUF DER SCHIEFERKANTE
Schieß-Loh AM SCHISSLOH
Weitere Flurnamen HINTER DEM SCHIESLOH, SCHESSLOH, HINTER DEM SCHIßLOH UND AUF DEM GLADENBACH
Deutung: Schieß bezeichnet in der Regel Örtlichkeiten und Anlagen, an denen Büchsen- und Armbrustschützen und Dorfbewohner ihre Schießübungen abhielten, zu ahd. sciez(z)en, mhd. schiezen st. V. ‚werfen, schießen‘.
Loh wird meist entweder zu ahd. lôh ‚Hain‘, mhd. lôch, -hes‚ Gebüsch, Wald, Gehölz‘ oder zu ahd. mhd. lô , frühnhd. loe ‚Gerberlohe, Eichenrinde‘ (bzw. auch mhd. lô st. M. ‚zur Lohegewinnung angelegtes Gehölz‘). Die Namen beziehen sich entweder allgemein auf lichten Wald, kleine Gehölze und Gebüsch oder speziell auf junge Eichenbestände, die zur Gewinnung von Gerberlohe genutzt wurden.
Schild SCHILD
Deutung: Namengebendes Motiv für die FlN ist die dreieckige Form des Schildes oder seine leichte buckelförmige Erhebung, zu ahd. scilt, schilt, mhd. schilt. Lage
Schiller-Born AUF DEM SCHILLERSBORN
Schind-Wasen SCHIND-WASEN
Deutung: Den Namen liegt das starke Verb schinden, ahd. skinten, skinden, mhd. schinden, schinten ‚enthäuten, schälen‘. Der bei weitem vorherrschende Sachbezug in mittelhess. FlN ist die Abdeckerei, sind besonders die Orte, wo das tote Vieh bearbeitet und die Tierreste und Kadaver vergraben wurden.
Sprachlich weisen viele Schind-Namen Assimilation /nd/ > /n/ auf. – Der FlN Schind(e)gaul bezieht sich auf schwer zu bearbeitende Landstücke, auf denen das Pferd ‚geschunden‘ werden musste.
Zu ahd. waso, mhd. wasen, wasem st. M. ‚grasbewachsene Erdfläche, Rasen‘.Die FlN beziehen sich durchgängig auf Wiesen, hauptsächlich wohl auf solche, die der Gemeinschaftsnutzung unterlagen (etwa in Schindwasen, Sauwasen, Gemeindewasen).
Schlag IN DER, AUF DER SCHL
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
AGWIESE
Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.
Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550
Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE
Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE
Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE
Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ
Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.
Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER
Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE
Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE
Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain
Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER
Lage rechts von der Osterwiese
Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE
Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE
Lage Weg nach Eibelshausen
Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN
Schwarzung IN DER SCHWARZUNG
Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG
Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE
Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite
Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.
Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.
Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE
Senner-Wiese DIE SENNERWIESE
Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE
Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE
Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.
Simmersbach
Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach
Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550
Simmersbach-Mark
Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550
Sommer-Wiese SOMMERWIESE
Sonnen-Wiese SONNENWIESE
Sitz-Acker SITZACKER
Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL
Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL
Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.
Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550
Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche
Stange AM STANGEN
Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.
Stein-Acker Unter dem Steinacker
Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker
Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN
Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein
Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.
Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links
Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER
Deutung: siehe Stein
Stein-Hart AN DER STEINERT
Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert
Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550
Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.
Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg
Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN
Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN
Deutung: siehe Stein und Born
Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE
Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe
Deutung: siehe Stein und Hute
Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus
Stein-Wiese STEINWIESE
Stock
Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550
Stock-Land AUF DEM STOCKLAND
Stock-Wiese
Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.
In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.
Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550
Straße UNTER, AUF DER STRASSE
Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus
Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550
Strut STRUTH
Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550
Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN
Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese
Deutung: siehe Eibelshäuser Struth
Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links
Stück AUF DEM STUECK
Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude
Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.
Sumpf-Wiese SUMPFWIESE
Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN
Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.
Supp-Acker IM SUPPACKER
Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER
Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN
Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE
Teich AUF DEM TEICH
Teufel-Loch TEUFELS-LOCH
Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.
Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550
Thor BEI DEM THOR
Tränke AUF DER TRÄNKE
Trieb AM TRIEB
Deutung: siehe Schaftrieb
Trischer AUF DEM, DER TRISCHER
Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND
Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND
Vorland VORLAND
Wälzebach AM WAELZEBACH
Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH
Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER
Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen
Deutung: siehe Wasen
Weg
Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550
Wehr
Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550
Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.
Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE
Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE
Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE
Deutung: siehe Hute
Weiher UNTER DEM WEIER
Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550
Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.
Weil-Stein AM WEILSTEIN
Weitere Flurnamen WEILESTEIN
Weisroll AUF DER WEISROLL
Weiße-Berg AM WEISENBERG
Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil
Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550
Deutung: siehe Berg
Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen
Weitstein AM WEITSTEIN
Wiese ÜBER DER WIESE
Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL
Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul
Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.
Lage links der Landstraße überm Dorf
Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH
Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen
Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)
Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550
Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN
Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN
Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.
siehe Born
Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL
Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.
Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550
Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ
Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ
Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.
(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach
Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain
Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,
http://www.lagis-hessen.de
http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/fln/id
Archiv Flurnamen mit Wiesen und Äcker um 1935 von Pfarrer Ludolph
Flurkarte „Alte Flurnamen von 1826 und 1890“