Flurnamen

Flurnamen

Ein Flurname ist die namentliche Bezeichnung (Flurbezeichnung) eines kleinräumigen Landschaftsteils (Flur), in dem sich keine Häuser befinden. Im Gegensatz dazu bezeichnet ein Siedlungsname (Ortsname i. e. S.) immer einen Landschaftsteil mit Häusern (Siedlungsstelle), ein Gebietsname Landstriche und Regionen. Flurnamen kennzeichnen die kleineren und kleinsten geografischen Einheiten, wie Berge und Gipfel, Täler, Wälder, Weiden, Wiesen, Äcker und Auen, Wege, Gewanne, Fluren. Flurnamen sind überlieferte geografische Namen (Lokalnamen), die sich im örtlichen Sprachgebrauch entwickelt haben.

Im Vermessungswesen bezeichnet man als Flurname im engeren Sinne Gruppen von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Grundstücken (Flurstücken, Parzellen) auf den Gemarkungen der Gemeinden, die in ihrer Flurform eine Einheit bilden. Diese auf Eigentums- und Gemeinderecht und -grenzen basierende Definition unterscheidet sich damit von der ursprünglichen historischen, in der im Allgemeinen weder Eigentumsrechte noch Grundstücks-, Gemeinde- oder auch Ländergrenzen relevant sind

Flurnamen sind und waren vor allem Gebrauchsnamen. Sie sind in der Regel nur innerhalb einer Stadt oder eines Dorfes bekannt. Nur durch die eindeutige Benennung können Verwaltung (Kataster), Besitzverhältnisse (Grundbücher) oder Landnutzung (Nutzungsart) geregelt werden. Flurnamen dienen dazu, den Ort, das heißt die Lage eines Flurstückes innerhalb der Gemarkung eindeutig zu identifizieren.

Hierzu ein Beispiel: Acker von Otto Wagner, Hausname „Gasse“, in der Flur „Am Fackenhain“, wird bezeichnet (auf hochdeutsch) als „Gasse Otto sein Acker am Fackenhain“. Der Name des Besitzers wird dabei mit der Nutzungsart des Grundstückes verbunden, dem betreffenden Grundstück vorangestellt.

Dies galt insbesondere für Parzellen, die der Realteilung unterlagen und daher oft nur eine Generation lang demselben Besitzer gehörten. Wurde hingegen das Anerbenrecht ausgeübt, blieben die Grundstücke ungeteilt. Dann wurde der Besitzer namentlich nicht genannt und das Grundstück nur mit dem Hof- bzw. Hausnamen verbunden.

Flurnamen sind althergebrachte Lage- oder Nutzungsbezeichnungen wie zum Beispiel „Auf der Warte“, „Im Gänsehof“, „Auf dem Pfarracker“, „Alte Pfingstweide“, „Am Froschweiher“, „Schaf-Trieb“, „Auf dem Viehstand“, „Auf dem Wolfsborn“ etc.

Erläuterungen und Hinweise zu den Flurnamen am Beispiel der „Dorn-Ahl-Wiese

Standard-Flurname: Dorn-Ahl-Wiese

Belegform: AUF DER DORNAHLWIESE

Weitere Flurnamen Namen aus den Flurkarten von 1826 und 1890, dem Archiv „Flurnamen mit Wiesen und Äcker (Grundbesitz)“ um das Jahr 1935“ von Pfarrer Ludolph

Zitierweise historische Belege mit Jahreszahl aus der Datenbank der Hessische Flurnamen, Stand 1.11.2012

Lage Beschreibung der Lage aus dem Archiv „Flurnamen mit Wiesen und Äcker (Grundbesitz) um das Jahr 1935“, Gesammelt von Pfarrer Ludolph

Flurnamen

Aduch AUF DEM ANDACH

Weitere Schreibweisen: Auf dem Andach und in der Schoppenwiese,
Am Aduch

Deutung: überdeckter Abzugsgraben zur Be- und Entwässerung‘, Varianten: ahd. agedoht, mhd. adich, aduch ‚Abzugsgraben, eine Entlehnung aus lat. aquaeductus ‚Wasserleitung

Alte-Grabe

Zitierweise: wid den alten grab, historische Belegzeit 1550

Alte-Pfingst-Weide AUF DER ALTEN PFINGSTWEIDE

Weitere Schreibweisen: DIE ALTE PFINGSTWEIDE, Auf der Altenpfingstweide, Alte Pfingstweide

Deutung: Bis Pfingsten wurden die Weiden gehegt, dann an den Festtagen als Festplatz benutzt und anschließend zum Abweiden freigegeben

Lage auf der Straße nach Oberdieten links

Anger-Seife ANGERSEIFE

Deutung: Anger: ahd. angar, mh

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

d. anger st. germ. *angra, wohl ‚Grasland‘, voraus. Vielfach bezog sich die Bezeichnung auf eingefriedetes, haus- und dorfnahes Wiesengelände

Seife: vom mhd. sîfen st. V. ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. sîfe sw. M. ‚Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht; auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘.

Arme-Delle Arme-Delle

Deutung: mhd. telle ‚Schlucht‘, nhd. dälle, delle ‚(leichte) Vertiefung, Bodensenke, Tal‘ und weißt auf eine kleine, flache Bodensenken, Talmulden, auch auf Hohlwege und feuchte, teilweise sumpfige Mulden in Acker und Wiese.

Aschwiese Aschwiese

Deutung: ahd. asc, asca, mhd. asch, esch, esche, ‚Esche‘

Aspe-Acker AUF DEM ASPENACKER

Weitere Schreibweisen: Auf der AspHe

Deutung: ahd.aspa, mhd. aspe ‚Espe, Zitterpappel. Zwischen Aspe, Espe und Asch, Esche ‚Esche wird in den Mundarten nicht immer unterschieden.

Lage Weg nach Eibelshausen

Au AU

Weitere Schreibweisen: Auf der AU

Deutung: ahd. ouwa, mhd. ouwe st. ‚Land am oder im Wasser, feuchter Wiesengrund, Flussinsel.

Augarten IM AUGARTEN

Bach AUF DER BACH

Zitierweise: foLvnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit seit 1550

Bäderhude DIE BÄDERHUDE

Balserhecke AN DER BALSERHECKE

Bangarten IM BANGARTEN

Barschte-Grube BARSCHTE-GRUBE

Bäumchen-Garten AUF DEM BAEUMCHESGARTEN

Weitere Schreibweisen: BÄUMSCHESGARTEN

Beckersborn UNTER DEM BECKERSBORN

Beckerswiesen BECKERSWIESEN

Bette DIE BETTEN

Weitere Schreibweisen: Die Betten unter der Heege, Unter der HEEGE, Auf den 24 Betten

Beutel-Stück IM BEUTELSTUECK

Weitere Schreibweisen: AUF DEM BEUTELSTÜCK

Deutung: ahd. bûtil, mhd. biutel st. Tasche, Beutel, es dürfte sich um eine leichte Vertiefung im Gelände handeln.

Bienhute IM, AUF DER BIENHUTE

Birke, Bürken DIE BIRKEN

Weitere Schreibweisen: UNTER DEN BÜRKEN

Birkenstrauch AUF DEM BIRKENSTRAUCH

Weitere Schreibweisen: BÜRKENSTRAUCH, BURJESTRECH

Blanke-Hecke IN DER BLANKEHECKE

Weitere Schreibweisen: BEI DER BLANKENHECKE, AN DER BLANCKENHECKE

Deutung: ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck, Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die Bedeutung bezieht sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein – wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken, gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.

Zitierweise: „in der blancken hecken in den flus“, historische Belegzeit 1550

Lage links vom Jungchausee unter der Schiefergrube

Bleichplatz BLEICHPLATZ

Boden IM BODEN

Bohne, Bohne-Acker, Bohne-Wiese

Deutung: ahd. bôna, mhd. bône. ‚Bohne‘, erinnert an den Anbau von Bohnen.

Zitierweise: vnder den bonen acker, oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Born AUF DEM BOERNCHEN

Weitere Schreibweisen: Im BÖRNCHE, BORNCHE

Lage rechts von der Straße nach Eibelshausen über dem Grenzstein

Born-Wiese AUF DER BORNWIESE

Deutung: ahd. brunno, purnno, mhd. burne, born.Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen.

Zitierweise: an den born, vnder dem Born, historische Belegzeit 1550

Brau-Wiese BRAUWIESE

Weitere Schreibweisen: AUF DER BRAUWIESE, IN DER BRAUWIESE

Deutung: ahd. mhd. Briuhûs. Brauerei‘, einer Bildung zum Verb mhd. briuwen. ‚brauen‘. – Die hohe Vorkommenzahl in FIN bezeugt, wie verbreitet das Bierbrauen in dörflichen Bereich war.

Breiheisenwiese AN DER BREIHEISENWIESE

Weitere Schreibweisen: AUF DEN BREIHEISENWIESEN

Breitenbach-Weg UNTER DEM BREITENBACHER WEG

Weitere Schreibweisen: AM, UNTER UND ÜBER DEM BREITENBACHER WEG

Deutung; Weist auf den Weg nach Breitenbach hin. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte Simmersbach zu dem Sendbezirk Breidenbach, von 1821-1823 zum Patrimonialgericht Grund Breidenbach.

Brei-Wiese

Deutung: mhd. brî, brîe ‚Brei‘; wohl Hinweis auf Hirsenanbau.

Zitierweise: „wid: die brei wiese“, historische Belegzeit 1550

Brosen-Acker

Brosen-Wiese

Zitierweise: „vor dem loch vf die broeysen“, „am broeysen acker vff den stauffen bewel“, „vom broeis: acker wider das loch“, „vor dem brosen acker vff die hohe“, historische Belegzeit 1550

Bruch IM BRUCH

Bruch-Wiese DIE BRUCHWIESEN

Weitere Schreibweisen: IN DER BRUCHWIESEN

Deutung: ahd. mhd. bruoch. Moorboden, Sumpf‘, Namen erinnern an feuchten Wiesengrund.

Lage unterm Dorf links

Brunkel IM BRUNKEL

Deutung; Da der Name an sumpfigen und moorigen Stellen in Wiesen, Wäldern und Feldern haftet, ist er wohl als ‚Brunnen-Quelle‘ zu mhd. brunnen und quel‚ Quelle‘ zu stellen

Bühl, Böl HINTER DEM BIEL

Weitere Schreibweisen: AUF DEM BÖL, BEIM BÖL, DER BIEL

Deutung: ahd. buhil, mhd. bühel ‚Hügel‘. Namengebend waren kleinere oder größere Bodenerhebungen.

Lage auf dem Weg zum Friedhof links

Dammersbaum IM DAMMERSBAUM

Deimer AUF DEM DEIMAR

Weitere Schreibweisen: AM DÄUMER

Dern DERN

Weitere Schreibweisen: DERN AUF DER SEITE, HINTER DER DERN

Dick-Heckelchen DICK-HECKELCHEN

Deutung: ahd. thick, dicki, mhd. dic(ke) ‚dick, dicht‘. Namengebend waren auffällig dicke Einzelbäume, dichter Baumbestand oder andere dicke Objekte.

Domels-Berg

Deutung Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. In den FIN steht Berg für markante Bodenerhebungen in der Gemeinde. Im Übrigen können sehr unterschiedliche Höhen mit Berg benannt werden.

Zitierweise: am domels berg, historische Belegzeit 1550

Donbach-Berg

Deutung: siehe Berg

Zitierweise: vf den donbecher berg, historische Belegzeit 1550

Donner-Baum IM DONNERSBAUM

Weitere Schreibweisen: AM DOMMERSBAUN, DONNERSBAUM

Deutung: ahd. thoner, mhd. doner‚ Donner‘. In der germanischen Mythologie wurde der Donner von den Böcken des Gewittergottes Thor / Donar erzeugt. Es kann aber auch auf die Richtung aufmerksam gemacht werden, aus der Gewitter heranzuziehen pflegten.

Dorf IM DORF, UNTERM DORF

Weitere Schreibweisen: WIESE IM DORF

Dörlung IN DER, AUF DER DÖRLUNG

Dorn-Ahl-Wiese AUF DER DORNAHLWIESE

Weitere Schreibweisen: Dornal, Hinter, Unter der Dornalwiese, Dornwiese, Dormelwiese, In der Dorn Nahlwiese

Deutung: ahd. mhd. dorn st. M. ‚Dorn(-strauch), Stachel‘, zumeist für wild wachsende, dornige Sträucher und Hecken oder für den Weißdorn. Dornhecken erinnern dagegen an angepflanzte Hecken, die zum Schutz der Siedlung und ihrer Felder angelegt wurden.

Dreckwiese DRECKWIESE

Flurnamenenist der Namensgeber des Dreckwegs (früher Lindenstrasse, heute Hornbergstr.)

Durchdichte Aue In der durchichte Aue

Ecke ECKE

Weitere Schreibweisen: DIE ECKE

Deutung: ahd. egga ‚Schneide, Spitze, Ecke‘, mhd. ecke ‚Spitze, Ecke, Kante, Winkel‘. Der Name bezieht sich teils auf die Lage, teils auf den Grundriss der Flurstücke

Eibelshausen-Strut IN DER EIBELSHAEUSER STRUTH

Weitere Schreibweisen: EIBELSHÄUSER-STRUTH

Deutung: gehört zu ahd. struot , mhd. struot, strût ‚Sumpf; Gebüsch, Buschwald, Dickicht‘. Der in Hessen außerordentlich verbreitete Name benennt entsprechend meist, aber durchaus nicht immer, mit Busch oder Wald bewachsene Feuchtgebiete.

Lage Weg nach Eibelshausen

Eibelshäuser Grenze AN DER EIBELSHÄUSER GRENZE

Eichenstumpf AUF DEM EICHENSTUMPF

Eisen-Stein-Weg HINTEN AUF DEM EISENSTEINWEG

Deutung: ahd. îsan, îsarn, mhd. îsen ‚Eisen‘. Meist beziehen sich die Namen auf die Bodenbeschaffenheit, dann insbesondere auch auf die Eisengewinnung, der Name „Stein“ verweist – in sehr unterschiedlicher Weise – allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein. Die Namen beziehen sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen.

Ells-Tal IM ELLSTHAL

Ells-Tal-Weg AM ELLTHALSWEG

Weitere Schreibweisen: IN DER ELLSTAL

Erlenwiese IN SCHÄFERSERLENWIESE

Facke-Hain, DER FACKENHAIN

Weitere Schreibweisen: AUF DEM, HINTER DEM FACKENHAIN,
AUF DEM FACKENHAIN UND DIE KARTOFFELTEILER, DIE FACKENHAINWIESEN

Deutung: ahd. hagan ‚Dornstrauch, Weißdorn‘, mhd. hagen‚ Dornbusch, Dorn; Verhau; Ort‘.Hain und Hahn sind Formen, bei denen ein Zusammenhang mit nhd. Hain ‚kleines Wäldchen‘ oder Hahn ‚männlicher Vogel‘ liegt.

Lage Weg nach Oberhörlen; rechts über dem Dorf; über dem Friedhof

Fai-Acker DER FAIACKER

Weitere Schreibweisen: AM, AUF DEM VORACKER, FAACKER, VERACKER, FEIACKER

Lage Weg nach Roth

Floß

Zitierweise: in der blancken hecken in dem flus , vom flus an, historische Belegzeit 1550

Forstwiese AUF DER FORSTWIESE

Freie-Rain IN DEM FREIEN RAIN

Weitere Schreibweisen: IM, AUF DEM FREIEN RAIN

Deutung: ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren.

Furt

Zitierweise: hornberg am furth, historische Belegzeit 1550

Fuß-Wiese AUF DEN FUSSWIESEN

Weitere Schreibweisen: AUF DEN FUHSWIESEN, IN DER, AUF DER FUßWIESEN, DIE FUßWIESE

Lage im Wiesengrund

Gänse-Born BEI DEM GAENSEBODEN

Weitere Schreibweisen: GÄNSEBORN

Gänse-Hof IM GAENSEHOF

Gastfeld AUF DEM GASTFELD

Gehege UNTERM GEHEGE

Weitere Schreibweisen: IM GEHEU

Gehrenbach IM GIRNBACH

Zitierweise: : vf den girnbechern; historische Belegzeit 1550

Geile-Acker

Deutung: Die Grundbedeutung des Wortes findet sich bereits im Althochdeutschen geil. Damals war das Wort „geil“ vor allem auf die Natur gemünzt, wovon noch die „Geilstelle“ erzählt – Wiesenflecken zum Beispiel, die besonders dicht und grün bewachsen sind.

Zitierweise: an dem Menges an geiln acker, historische Belegzeit 1550

Gemeindefeld IM GEMEINDEFELD

Weitere Schreibweisen: Gemähfeld, Gemeinde Feld, Das Gemeindsfeld,
Das Gemeindefeld, Im gemeine Feld

Deutung Gemeine und Gemeinde, „die Doppelform, in der das Wort von je her erscheint“, ahd. kimeinî f. und gimeinida, mhd. Gemeind, gemeine, gemein. Von dem weiten und differenzierten Bedeutungsspektrum ist für die FlN-Gebung die Komponente ‚Gemeindegrund‘ maßgebend: „was einer ganzen Gemeine eines Orts an Hut und Weide oder andern zugehört, campus, pascua communia, locus publicus“. Das Wort ist insofern identisch mit Allmende. Als Bezeichnung für Grundstücke, insbesondere Weideflächen, an denen alle Dorfgenossen gemei

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

nschaftlich Anteil haben, bzw. die sie gemeinschaftlich nutzen, erscheint das Wort in hessischen FlN im Simplex oder als Grundwort. Als Bestimmungsteil wie in Gemeindeweg, Gemeindekirschbäume usw. ist vielfach unentscheidbar, ob die alte Bedeutung der Gemeine vorliegt oder ob Gemeinde ,Kommune‘ als neuzeitliche Verwaltungseinrichtung namengebend war.

Lage Weg nach Roth; über dem Rother Weg

Gemeine-Wasen AUF DEM GEMEINDEWASEN

Gemeine-Wiesen AUF DER GEMEINWIESE

Weitere Schreibweisen: IN DEN GEINWIESEN

Girmes-Wiese IN DER GIRMESWIESE

Weitere Schreibweisen: AUF DER GIRMESWIESE

Giebelwiese AUF DER GIEBELWIESE

Girnacker AUF DEM GIRNACKER

Gladenbach GLADENBACH

Deutung: weist auf den Ort Gladenbach hin, von 1821-1832 gehörte Simmersbach zum Landratsbezirk Gladenbach und von 1823-1853 zum Landgericht Gladenbach

Lage links vom Hirzenhainer Weg

Gold-Kaute IN DER GOLDKAUTE

Deutung: Gold bezieht sich auf ahd. gold, mhd. golt ‚Gold‘.Bezieht sie sich teils auf Stellen, wo tatsächlich oder angeblich Gold oder ähnlich Wertvolles gefunden wurde, teils war aber im übertragenen Sinne nur ein besonders fruchtbarer und ergiebiger Acker namengebend. Auch glänzender, glimmerhaltiger Boden oder gelb blühende Pflanzen können der Benennung zu Grunde liegen.

Der Name „Kaute“ bezieht sich auf das spätmhd. kûte F. (mitteldt.) ‚Grube, Loch‘. Am Ende des 15. Jahrhunderts beginnt Kaute älteres Grube zu ersetzen. Namengebend waren stets natürliche oder künstliche Bodenvertiefungen, dann meist mit Kaute. In Eisenkauten wurde Eisen im Tagebau abgebaut; die zahlreichen Leimenkauten dienten der Lehmgewinnung.

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

Liegt zwischen dem Kälbertänzchen und der Philippsbuche, es sollen an dieser Stelle noch Schürfstellen sichtbar sein.

Gossen AN DER GOSSEN

Grabe

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, neben dem graben wider die hege,
historische Belegzeit 1550

Graue-Hain IM GRAUEN HAIN, IM GRÜNEN HAIN

Weitere Schreibweisen: Im groben Hain (FlK 1826),
AUF DEM GRAUEN HAIN (FlK 1890),
AUF DEM GRÜNEN HAIN,
IM GROHE HAA

Deutung: siehe Hain

Lage ist rechts von der Bürken

Grenze AN DER GRENZE

Grenzstein AM GRENZSTEIN

Große Huthe IN DER GROßEN HUTHE

Gulde-Wiese AUF, IN DER GULDENWIESE

Weitere Schreibweisen: DIE GULDENWIESE, HINTER DER GULDENWIESE,
AUF DEM GÜLSEN; GULDENACKER

Hain-Boden

Zitierweise: am hanen boden, historische Belegzeit 1550

Hain-Bach IM HAINBACH

Weitere Schreibweisen: Auf dem Hain, Der Hainbach, Homuch, Hamuch, Auf dem Hainbach an der Grenze, Unten vorm Hainbach

Lage Weg nach Roth

Hainbachsgraben VOR DEM HAINBACHSGRABEN

Weitere Schreibweisen: HamuchSGROWE

Lage Weg nach Roth

Halde

Zitierweise: In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: ahd. halda, mhd. halde, helde sw. st. F. ‚Bergabhang‘. Die Namen beziehen sich auf Flurstücke in Hanglage. Durch Dehnung oder Umlautung des Stammvokals und Assimilation der nachfolgenden Konsonantenverbindung ist ein breites Spektrum von Namenvarianten entstanden, wobei oft eine Umdeutung zu Hölle eine Rolle spielt: Hahl, Halle, Helde, Helle, Heil, Höhle, Hölle.

Hang AM HANG (Simmersbach)

Weitere Schreibweisen: UNTER DEM HANG, HONG, HONK

Lage Weg nach Lixfeld

Har-Feld, Hohe-Feld AUF DEM HORFELD

Weitere Schreibweisen: AM HORFELD, Unter dem HOHEFELD,
Auf dem Hohefeld

Lage Weg nach Lixfeld

Har-Floß IM HORRFLOSS

Weitere Schreibweisen: IM HORFLOHS, AM HORFLOSS

Har-Loh

Deutung: Hier liegen mehrere namengebende Motive vor: Einige Namen gehören sicher zu ahd. hâro, hâr, mhd. hâr., nhd. Haar ‚Flachs‘. Namengebend waren Anbauflächen (Hargarten) von Flachs und Stellen, an denen der Flachs mittels Wasser- oder Tauröste (Harschwärze) weiterbearbeitet wurde.

Bei einigen FIN liegt offenbar eine Umdeutung bzw. Kontrastschreibung von Hor ‚feuchte, sumpfige Stelle‘ vor.

Zitierweise: an der harfluß, den weg wider das hor flus, im horn loheg, vf dem hargen lohe, historische Belegzeit 1550

Hase-Heckchen HASE-HECKCHEN

Hasel DAS, UNTER DEM HESSEL

Weitere Schreibweisen: Vor dem Hessel am Wald, Unten im Hesseln am Wald, Vor dem Hessel unterm Gehege, Vor dem Hessel an der Blanken Hecke, UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND, UNTER DEM HESSEL UND IM ANGERTSSEIFE

Lage Unter dem Hessel: Hang nach dem Steinbruch

Hasel-Garten DER HESSEL

Weitere Schreibweisen: In der Hessel, Auf der Hessel, Vorm Hessel, Unterm Hessel, AN DER HESSEL, IM HESSEL,
Der Hessel, Auf dem Hesselrain,
AUF DER HUTHE UND AN DER HESSEL

Zitierweise: vf dem hasel gart, historische Belegzeit 1550

Lage vor der Hessel: Weg nach Lixfeld rechts,

Hase-Wald AN DEM HESSENWALD

Weitere Flurnamen Unter dem Hesselwald

Deutung: ahd. haso, mhd. hase, has ‚Hase‘. weisen meist auf Stellen hin, an denen man häufig Feldhasen beobachten konnte (Hasensprung, -lauf, -spiel, -tänzer), zum Teil auch auf die Grenzpfosten von Niederwildgehegen, auf denen oft Hasen abgebildet waren (Hasenstell, -stock, -tritt, -geführt) und in denen gejagt wurde (Hasengarn).

Zitierweise: vf dem hessen walt, historische Belegzeit 1550

Hase-Wald-Ecke HESSENWLDECKE

Hechelchen AUF DEM HECHELCHEN

Weitere Flurnamen: MITTEN AUF DEM HECHELCHEN, DAS HECHELCHEN

Hechten IM HECHTEN

Hechtenbach IM HECHTENBACH

Weitere Flurnamen: IM HECHTENBACH AM HAINBACH

Heckelche DAS HECKELCHE

 

Hege UNTER DER HEEG

Weitere Schreibweisen: HEEGE

Deutung: mhd. hege‚ Hege‘, einem Abstraktum zu mhd. hegen‚ mit einem Hag umgeben, umzäunen; pflegen, bewahren‘. Die Namen weisen auf eingefriedete, mit Hecken und Zäunen umgebene Flurstücke und besonders Wälder oder Waldstücke, die unter Schutz stehen (mhd. hegewalt‚ gehegter Wald‘), aber auch auf Landwehren und Dorfumwehrungen.

Die Anlage der Heegen erfolgte meist im Verlauf alter Grenzen, zur Anlage wurden Bäume gekappt, deren Äste als Verhau in dem Boden mit Holzhaken befestigt und mit Brombeer oder Schwarzdornsträuchern durchsetzt. Dieses „Gebück“ musste gepflegt werden, daher der Name „Heege“.

Heilige-Haus VOR, AUF, HINTER DEM HEILIGENHAUS

Weitere Flurnamen: Am Heiligenhaus, Heljehaus, Helge Haus, Helgenhaus, Hinter dem Helgehaus
Vor dem Helgenhaus unter der Strasse und SITZACKER, VOR DEM HELGEHAUS AUF DEM BÄUMCHESGARTEN

Deutung: Heilige, Substantivbildung zum Adjektiv heilig.
ahd. mhd. hûs, Haus, Gebäude. Die Namen beziehen sich auf Flurstücke am Dorfrand oder unmittelbar bei bestimmten Häusern.

Lage rechts von der Landstraße überm Dorf; Weg nach Oberdieten; Straße nach Oberdieten

Heimliche-Strauch BEI DEM HEIMLICHEN STRAUCH

Deutung: Benennungsmotiv ist der Bewuchs mit Sträuchern, Gesträuch, mhd. strûch‚ Strauch. Der Name bezieht sich oft auch auf Busch- oder Niederwald.

Dort soll in den Wirren des 30jährigen Krieges eine Zufluchtstätte für das Weibervolk und den Siechen des Dorfes vor durchziehendem Kriegsvolk gewesen sein

Hengsland AUF DEM HENGSLAND

Hermels-Pilz AM HERMELS-PILZ

Zitierweise: am Hermelspilz, historische Belegzeit 1550

Hirtacker AUF DEM HIRTACKER

Hirzenhain-Grenze AUF DER HIRZENHAINER GRENZE

Weitere Flurnamen: AN DER HERZEHAINER GRENZE

Deutung: Zu mhd. greniz(e)‚ Grenze, Grenzstein, Grenze. Die meist erst neuzeitliche Benennung erfolgt nach der Lage an den Gemarkungs- oder Ortsgrenzen.

Höchtenburg HÖCHTENBUG

Höfchen IM HOEBCHEN

Höhe

Zitierweise: vor dem brosen acker vff die hohe, historische Belegzeit 1550

Hohe-Boden HINTER DEM HOHEN BODEN

Weitere Flurnamen: IM HOHE BODEN, UNTER DEM HOHEBODEN

Deutung: ahd. bodam, mhd. bodem, Boden, Grund. Bezieht sich in der Regel auf tiefer gelegenes Land

Lage Links unterm Dorf

Hohe-Rain DER HOHE RAIN

Weitere Flurnamen: UNTER DEM HOHEN RAIN, VOR DEM HOHEN RAIN,
VOR DEM HOHEN RAIN, HUHE RÄE

Deutung: ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein‚ begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang.

Lage links auf der Landstraße unterm Dorf; Weg nach dem Mühlchen

Hohe-Weg HOHE-WEG

Hohl

Zitierweise: im pfaffen berg bober der holen, historische Belegzeit 1550

Holz-Wiese DIE HOLZWIESEN, IN DER HOLZWIESE

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

Holz-Wiese IN DER HOLZWIESE

Weitere Flurnamen: OBEN NACH DER HOLZWIESE, BEI DER HOLZWIESE

Deutung: ahd. mhd. Holz, Holz, Gehölz, Wald. Name beziehet sich meist auf Waldstücke und deren forstwirtschaftliche Nutzung. Ein Holzweg führt in den Wald und endet dort an einem Holzstapelplatz.

Lage rechts im Tal der Philippsbuche, Weg nach Roth

Honig-Wiese AUF der, In der, Die Honigwiese

Lage liegt rechts von der Landstraße, Straße nach Oberdieten rechts, links hinter dem Heiligenhaus

Hörlichen UNTERM HOERLICHEN

Weitere Flurnamen: AM HORLICHE, VORM HORLICHE, HOLIECHE

Horn-Berg DER HORNBERG

Weitere Flurnamen: Auf dem Hornberg, Hinten auf dem Hornberg, Unter dem Hornberg, Vordere Hornberg, Hornberg, Harmark

Deutung: Nach dem historischen Beleg enthält der Bestimmungsteil den Plural von Horn, ahd., mhd. horn, nach der Grundstücksform einer zipfeligen Gestalt. Siehe Berg

Zitierweise: am hornberg am furth, vf den horn berg vf den steyn weg, vf hornbergs holtzg, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Hirzenhain, über

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

dem Zinklerskreuz

Hornwiese AUF DER HORNWIESE

Weitere Flurnamen: AUF DER HORNWIESE AM Weisenberg und auf der Sauerwiese

Horstfeld AN DEM HORSTFELD

Huberg HUBERG

Weitere Flurnamen: BEI DEM HUBERG, IM HUBERG, AUF DEM HUBERG, HINTER DEM HUBERG, WEISENBERG BEIM HUBERG, AUF DEM, HINTER DEM BERG

Lage links vom Stangen nach Eibelshausen, Weg nach Eibelshausen rechts

Hubert-Grabe BEI DEM HUBERTSGRABEN

Weitere Flurnamen: AM, IM HUBERTSGRABEN, AM WEISENBERG IM HUBERTUSGRABEN

Deutung: Vermutlich zum Familienname Grabe

Hübel AUF DEM HUEBEL

Deutung: mhd. hübel, hubel, hobel, Hügel‘. Das ältere, heute aufs Oberdt. und Teile des Mitteldt. beschränkte Wort Hübel (in der Schriftsprache durch Hügel verdrängt) verweist in hess. FlN auf kleine Bodenerhebungen. Mundartlich sind zahlreiche Formen belegt, die sich in unterschiedlichem Maß auch in der Schreibung der rezenten Namen widerspiegeln (Hübel, Höbel, Hew

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

wel ). Historisch sind auch die Formen Hebel, Heppel und Hubel belegt.

Hute IN DER HUTHE, AUF DER HUTE

Weitere Flurnamen: HUTHE, HUTH, HUDE

Deutung: ahd. huota ‚Wache‘, mhd. huote, huot, frühnhd. hut‚ Schaden verhindernde Aufsicht und Vorsicht, Bewachung, Behütung, Schutz. In FlN bezieht sich Hute in erster Linie auf Weideplätze, wo das Vieh gehütet wurde, aber auch auf das gehütete Vieh selbst.

Lage unter dem Hessel

Hechten IM HECHTEN ODER HAINBACH

Hechtenbach IM HECHTENBACH ODER DER HAINBACH

Kahl IN DER KAHL UND AUF DEM NIEDERMARK

Kälber-Tanz

Deutung: mhd. Tanz „Tanz“, einer Entlehnung aus gleichbedeutend franz. danse. Schon im 12., 13. Jahrhundert besaßen die meisten Dörfer einen Tanzplatz, später vielfach auch Tanzhäuser.

Zitierweise: vf dem Kelberdantz, historische Belegzeit 1550

Kalk AUF DEM KALK

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

Kampe-Wiese KAMPESWIESE

Weitere Flurnamen: KAMBESWIESEN, KAMPEDWIESEN, KOMPESWIESEN

Karlenz-Küche KARLENZ-KÜCHE

Deutung Kalenz ist ein alter, historischer Name in Simmersbach, Zum Beispiel, die Hausname Kalenz und Lenze sowie der FIN Lange Lenze.

Der Name Küche könnte an eine Abgabestelle erinnern, an der an weltliche oder geistliche Herrschaften Abgaben zu entrichten waren

Kartoffel-Teiler AUF DEM KARTOFFELTHEILER

Kirch-Strut

Zitierweise: durch die Kirchenstrut, historische Belegzeit 1550

Kirch-Weg-Rutsche

Deutung: Rutsche und Rütsche, als Grundteil in den FlN fast immer im Typ Steinrutsche, -rütsche‚ und Steinritz haben die gleiche Etymologie: mhd. steinrütsche, -rutsche, -rutze ,Felsenklippe, jäher Bergabhang mit Felsen und Gerölle, Höhlen und Spalten in demselben.

Zitierweise: vf dem kirweger ruck, historische Belegzeit 1550

Kirchwiese IN DEN KIRCHWIESEN

Klee-Bette AUF DER KLEEBETTE

Klee-Acker AUF DEM KLEEACKER

Knochen AM KNOCHEN

Kohl IM KOHL

Kohlwiesen KOHLWIESEN

Körbigsrücken AUF DEM KÖRBIGSRUECKEN

Weitere Flurnamen: MITTEN AUF DEM KÜRBIGSRÜCKEN, KÜRBIGSRÜCKEN

Kriegswiesen KRIEGSWIESEN

Kopf

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Kröte-Pfuhl AUF DEM KROETENPFUHL

Weitere Flurnamen: AM FROSCHWEIER, IM FROSCHWEIHER

Deutung: ahd. kreta, krota, mhd. krote, krotte, krot‚ Kröte, Frosch.

pfuol, mhd. Phuol, Pfuhl, Sumpf, Suhle. Wie nhd. Pfuhl zumeist eine Bezeichnung für Wasserlachen und kleinere stehende Gewässer. In Verbindung mit -acker, -wiese weisen die Namen allgemein auf feuchte Bodenverhältnisse hin.

Kürbis-Strut

Deutung: In den FlN kann die Bedeutung ‚kleine Erderhöhung, rundlicher Hügel, Bergkuppe‘, aber auch ‚äußerstes Ende‘ bedeuten

Zitierweise: in der kerbis strut, historische Belegzeit 1550

Lange-Lenze AN DEM LANGE LENZ

Weitere Flurnamen Auf der Langelenze

Lange-Seife IM LANGEN SEIFEN

Weitere Flurnamen HINTERM, UNTERM LANGEN SEIFEN

Deutung: Der FlN Lange weist auf die langgestreckte Form eines Flurstückes hin, von mhd. sîfen ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. Sîfe,Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht‘; in FlN im Flachland auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘.

Lange-Wiese AUF DER LANGWIESE

Weitere Flurnamen IN DER LANGEWIESE

Zitierweise: in der lang wisen, oben der langwies, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Eibelshausen

Lehmgrube LEHMGRUBE

Lei DIE LAY

Weitere Flurnamen UM DEN WALD DIE LAY GENANNT, BEI DER LAY

Deutung: Geht auf das mhd. leie, lei, Fels, Stein‘, ein Wort unklarer, vermutlich galloromanischer Deutung zurück. Im Nassauischen bezeichnet Lei ‚Fels‘.

Lage Weg nach Oberhörlen

Leimenkaute AUF DER LEIMENKAUTE

Deutung: ahd. leim, leimo, mhd. leim, leime ‚Lehm‘. Die FlN beziehen sich in den allermeisten Fällen auf Orte, an denen man den Lehm abbaute, der beim Hausbau zum Füllen des Fachwerks und zum Backofenbau verwendet wurde (Leimkaute, -grube) oder die Bodenbeschaffenheit war manchmal namengebendes Motiv.

Siehe auch Lehmgrube

Lim-Berg

Zitierweise: vnder dem Limperg, vnder dem lymperg, historische Belegzeit 1550

Loch-Acker IM LOCH ECKER

Deutung: In FlN bezieht sich Loch auf alle Arten von Geländevertiefungen, von der sanften Mulde bis zum steilen Taleinschnitt.

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

Zitierweise: im loch, vor dem loch vf die broeysen, historische Belegzeit 1550

Maller

Zitierweise: in dem maller, historische Belegzeit 1550

Malz AUF DER MALZ

Deutung: Vermutlich zu ahd. mhd. malz ‚Malz‘. Malz wurde als Viehfutter verwendet. Der FlN stünde dann in Zusammenhang mit der Malzgewinnung.

Malz-Wiese IN DER MALZWIESE

Maus-Köpfchen DAS MAUSKOEPFCHEN

Deutung: mhd. mûs ‚Maus‘, nach dem Vorkommen von Feldmäusen. Vereinzelt können die Belege aber auch auf mhd. meiz ‚Holzabtrieb‘ zurückführen sein und sind dann das Ergebnis einer Umdeutung.

Meile IN DER MEILE

Meiler-Hecke IN DER MEILERSHECKE

Weitere Flurnamen: UNTER DER MEILLERSHECKE,
Auf,- Vor der Meilersecke, Meilesäcke, Meileshecke, Mählesäcke

Lage Weg nach Oberdieten

Menge

Zitierweise: an dem Menges an geiln acker, historische Belegzeit 1550

Molke-Born AUF DEM MOLKENBORN

Deutung: mhd. molchen, molken ‚Milch; Käse, Butter‘; hessisch ‚Käsewasser‘. Die auch in anderen hessischen Landschaften häufigen Molkenborne können ihren Namen von der milchigen Trübung ihres Wassers herleiten, aber sie erinnern auch an die Milchbrunnen, die auf die Vorstellung von der Rolle des Storches bei der Geburt der Kinder Bezug nehmen. Da es sich bei den Molkenborn-Belegen daher um Umdeutungen handeln kann, ist nicht auszuschließen, dass ein anderes Wort zu Grunde liegt, möglicherweise ein im Rheinischen erhaltenes Adjektiv molk ‚trübe, schmutzig‘.

Mühl-Weg UNTER DEM MUEHLWEG

Zitierweise: bey dem Moln wege, historische Belegzeit 1550

Lage links von der Höhe

Mühlchen MÜHLCHEN

Weitere Flurnamen Beim,- Bei dem Mühlchen, Bei der Mühle,
Unter der Mühle

Mühlgraben AM MÜHLGRABEN

Mühlweg UNTER DEM MÜHLWEG

Müller-Hecke IN DER MUELLERSHECKE

Nächste-Baum AM NAECHSTEN BAUM

Deutung: Zum Superlativ von ahd. nâh, mhd. nâch ‚nah‘, für den in älterer Zeit (ahd. nâhisto) auch die Bedeutung ‚benachbart‘ gilt

Nagel-Wiese AUF DER NAGELWIESE

Nahl NAHL

Weitere Flurnamen NOAL

Nahl-Wiese IN DER NAHLSWIES

Weitere Flurnamen DIE NAHLWIESE, NOALWES,

Neu-Wiese DIE NAUWIESEN

Weitere Flurnamen AUF DER NAUWIESE, DIE NAUWIESE, NAUWES

Deutung: Neu kennzeichnet, im Gegensatz zu alt, meist neue künstliche Anlagen wie etwa Gebäude, Weinberge und Brücken, aber auch in älterer Zeit durch Rodungen oder die Verlagerung von Wasserläufen neu entstandene natürliche Flächen. Neu erscheint in den FlN meist als selbstständiges Adjektiv, gelegentlich aber auch als Bestandteil eines Kompositums, wie etwa in Neuhege, Neurod, Neuwiese. Viele mündliche und historische Belege weisen das einheimische /au/ im Stammvokal auf.

Nieder-Berg

Deutung Siehe Berg

Zitierweise: am Nedenberg, Am Niderßberg, am Nieren berg, historische Belegzeit 1550

Nieder-Mark NIEDERMARK

Weitere Flurnamen AUF DEM, IM

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

NIEDERMARK, NEJRERMARK

Deutung Nieder: Zum Adjektiv ahd. nidar, mhd. nider ‚nieder‘. Nieder kennzeichnet, im Gegensatz zu ober, die relative Lage von Grundstücken und Anlagen

Mark: Zu ahd. marca, mhd. marke‚ Grenze, abgegrenztes Land; Gesamteigentum einer Gemeinde an Grund und Boden‘. Simplex und in Verbindung mit dem Grundteil -wald überwiegt die Bedeutung ‚Allmende, Gemarkung‘; die Markstein-Belege beziehen sich dagegen auf Grenzmarkierungen.

Lage ist unter der Bürken; links vom Staffelböll

Oh IN DER OH

Weitere Schreibweisen IN DER AA

Oster-Wiese DIE OSTERWIESE

Pfaffe-Berg

Deutung: Zu ahd. phaffo, mhd. pfaffe sw. M. ‚Priester, Geistlicher‘, einer Entlehnung aus griech. papas ‚Kleriker‘. Pfaffe erscheint in den FlN als Bezeichnung für den Weltgeistlichen oder den im Kloster lebenden Mönch. Die Erträge aus den Grundstücken waren Teil ihrer wirtschaftlichen Ausstattung. Die Namen Pfaffenpfad und Pfaffenweg verweisen in der Regel auf die häufige Benutzung durch einen Pfarrer. Siehe Berg

Zitierweise: im pfaffen berg bober der holen, historische Belegzeit 1550

Pfad IM PFAD

Pfarr-Acker UNTER, AUF DEM PFARRACKER

Pfarr-Wiese DIE PFARRWIESE

Deutung: Zu ahd. pfarra, mhd. pharre‚ Sprengel, Pfarrkirche‘. Das Wort ist vermutlich eine Entlehnung aus spätlat. par(r)ochia, ‚Gesamtheit der unter einem Bischof stehenden Christen, Diözese‘, dann ‚Pfarrsprengel einer Bischofsstadt‘. Die FlN verweisen auf Grundbesitz der Pfarreien. Soweit ihn der Pfarrer nicht selbst nutzte, wurde er verpachtet und diente so der finanziellen Unterhaltung der Pfarrei.

Lage im Wiesengrund

Pfriem-Acker DER PFRIEMACKER

Weitere Flurnamen AUF DEM PFRIEMACKER

Lage Straße nach Oberhörlen rechts

Pfütze-Acker PITZACKER

Deutung: ahd. pfuzza, phuz(z)i ‚Brunnen, Grube‘, mhd. phütze ‚Lache, Pfütze‘, vermutlich einer Entlehnung aus lat. puteus ‚(abgestochener) Brunnen‘. Benannt werden damit kleine Wasserlachen, Sümpfe oder nasse Stellen im Acker.

Philipps-Buche AN DER PHILIPPSBUCHE

Platte AUF DER BLATTE

Weitere Flurnamen Plette, Plätte, UNTER DER PLATTE

Deutung: Zu ahd. platta in der Bedeutung ‚Steinplatte‘, mhd. blatte, platte ‚Fels-, Steinplatte‘, einer Entlehnung aus mittellat. plat(t)a ‚ebene Fläche‘. Namengebend waren ebene oder erhöhte Flächen, baumlose Kuppen und Berghänge sowie breite Felsplatten.

Platz IM PLATZ

Weitere Flurnamen AUF DEM PLATZ

Deutung: Zu mhd. plaz, platz st. M. ‚freier Raum, Platz, Tanzplatz‘, einer Entlehnung aus altfranz. place ‚weiter, offener, freier Raum, Kampfplatz, Ort, Stelle‘. Namengebend waren größere, frei gelegene und ebene Flurstücke. Dies gilt für Markt- und Kirmesplätze, aber auch für Wiesen- und Ackerland.

Lage Straße nach Eibelshausen rechts

Polz-Garten IM POLZGARTEN

Weitere Flurnamen AM POLZGARTEN

Preußen-Wiese DIE PREUßENWIESE

Weitere Flurnamen PREUSSEWES

Rain AUF DEM RAIN

Weitere Flurnamen HINTER DEM RAIN

Rain-Acker RainAcker

Rech UEBER DEM RICHE

Weitere Flurnamen AM RIEHE

Deutung: Zu dem westmitteldt. Wort Rech ‚grasbewachsener Abhang, steiler Rain, Böschung, abschüssiges Stück Land oder Weg‘, dessen Deutung noch ungeklärt ist; eventuell geht das Wort auf altfränk. *rek- ‚Zusammengescharrtes‘, dann ‚Reihe, Grenze, Abhang‘, sowie ahd. riga ‚gekrümmte Linie‘ zurück.

Reis-Teil DAS REISTEIL

Weitere Flurnamen AUF DEM WEISENBERG DAS REISTHEIL

Rennerts-Seife IM RENNERTSSEIFEN

Ringel-Born IM RINGELSBORN

Deutung: Als Verkleinerungsform zu Ring, Kreis, Ringförmiges‚ oder zu ahd. ringelo, mhd. ringel, ringele st. F., ringelbluome ‘Sonnen-, Ringelblume.

Lage links der Straße hinter dem Heiligen Haus

Röschen AUF DEM ROESCHEN

Rot-Börnchen ROT-BÖRNCHEN

Deutung: Zu ahd. mhd. rôt ‚rot‘. Namengebend war in der Regel die rötliche Färbung des Bodens bzw. des jeweiligen Objekts.

Roth

Zitierweise: vorm rode, historische Belegzeit 1550

Roth-Erle

Zitierweise: wider die roder erlen, historische Belegzeit 1550

Roth-Grenze AN DER ROTHER GRENZE

Deutung: Siehe Grenze

Roth-Wiese DIE ROTHWIESE

Lage liegt an der Landstraße

Rot-Laub VOR DEM ROTLAUB

Weitere Flurnamen ROTLAUF, RUUTLAAF

Deutung: Rot: ahd. mhd. rôt ‚rot‘. Namengebend war in der Regel die rötliche Färbung des Bodens bzw. des jeweiligen Objekts.

Laub: ahd. loub, mhd. loup‚ Laub, Blatt‘..

Zitierweise:an das Rotlaub, zwisch: dem rotlaub vnd dem schelt, historische Belegzeit 1550

Ruh AUF DER RUH

Weitere Flurnamen IN, AUF DER RUHWIESE

Sauer-Wiese AUF DER SAUERWIESE

Weitere Flurnamen IN DER, DIE SAUERWIESE

Deutung: Den Namen liegt das Adjektiv sauer, ahd. sûr ‚bitter‘, mhd. sûr ‚sauer, herb, scharf, bitter‘ zu Grunde. Sie verweisen in der Regel auf die geringe Bodenqualität; so sind Sauerwiesen meist Wiesen in feuchtem oder nassem Gelände, auf dem nur Sauergräser gedeihen.

Sau-Wiesen SAUWIESEN

Schäfers-Erlenwiese IN DER SCHÄFERERLENWIESE

Schaf-Trieb SCHAF-TRIEB

Deutung: Wie mhd. trip und trift ‚das Treiben, Weide‘ eine Substantivbildung zu ahd. trîban, mhd. trîben‚ treiben‘. Wie in heute noch gebräuchlichem ‚Auftrieb‘, ‚Abtrieb‘ zunächst der Weg zur Viehweide, dann aber auch schon früh der Weideplatz selbst.

Scharn-Berg

Zitierweise: ann denn Scharnberg, wider die schorn berg, historische Belegzeit 1550

Scheibel-Wiese DIE SCHEIBELWIESE

Scheibel-Weg AUF DEM SCHEIBERWEG

Deutung: Nebenform mit Ableitung zu Scheibe. Da sich die Bezeichnung Scheibe auch auf eine Kugel beziehen kann, erinnern solche Namen mitunter an Plätze, an denen früher Kugelspiele stattfanden. Siehe Berg

Scheld

Zitierweise: zwisch: dem rotlaub vnd dem schelt, historische Belegzeit 1550

Scheld-Grabe

Zitierweise: vom schelts grab, historische Belegzeit 1550

Scheuer-Stadt AUF DER SCHEUERSTADT

Weitere Flurnamen SCHAUERSTADT

Deutung: Scheuer, gleichbedeutend und etymologisch verwandt mit Scheune, geht zurück auf ahd. sciura, scûra, mhd. schiure, schiur, mitteldt. schûre, schûr.

Stadt bezieht sich auf Anlagen, Besitzverhältnisse und relative Lagen zum Bezugspunkt Stadt. Zu ahd. stat, stad ‚Stätte, Stelle, Ort, Platz‘, mhd. stat‚ Ort, Stelle, Stätte; Ortschaft, Stadt‘, die für die FlN das Benennungsmotiv darstellt.

Schierkante AUF DER SCHIEFERKANTE

Schieß-Loh AM SCHISSLOH

Weitere Flurnamen HINTER DEM SCHIESLOH, SCHESSLOH, HINTER DEM SCHIßLOH UND AUF DEM GLADENBACH

Deutung: Schieß bezeichnet in der Regel Örtlichkeiten und Anlagen, an denen Büchsen- und Armbrustschützen und Dorfbewohner ihre Schießübungen abhielten, zu ahd. sciez(z)en, mhd. schiezen st. V. ‚werfen, schießen‘.

Loh wird meist entweder zu ahd. lôh ‚Hain‘, mhd. lôch, -hes‚ Gebüsch, Wald, Gehölz‘ oder zu ahd. mhd. lô , frühnhd. loe ‚Gerberlohe, Eichenrinde‘ (bzw. auch mhd. lô st. M. ‚zur Lohegewinnung angelegtes Gehölz‘). Die Namen beziehen sich entweder allgemein auf lichten Wald, kleine Gehölze und Gebüsch oder speziell auf junge Eichenbestände, die zur Gewinnung von Gerberlohe genutzt wurden.

Schild SCHILD

Deutung: Namengebendes Motiv für die FlN ist die dreieckige Form des Schildes oder seine leichte buckelförmige Erhebung, zu ahd. scilt, schilt, mhd. schilt. Lage

Schiller-Born AUF DEM SCHILLERSBORN

Schind-Wasen SCHIND-WASEN

Deutung: Den Namen liegt das starke Verb schinden, ahd. skinten, skinden, mhd. schinden, schinten ‚enthäuten, schälen‘. Der bei weitem vorherrschende Sachbezug in mittelhess. FlN ist die Abdeckerei, sind besonders die Orte, wo das tote Vieh bearbeitet und die Tierreste und Kadaver vergraben wurden.

Sprachlich weisen viele Schind-Namen Assimilation /nd/ > /n/ auf. – Der FlN Schind(e)gaul bezieht sich auf schwer zu bearbeitende Landstücke, auf denen das Pferd ‚geschunden‘ werden musste.

Zu ahd. waso, mhd. wasen, wasem st. M. ‚grasbewachsene Erdfläche, Rasen‘.Die FlN beziehen sich durchgängig auf Wiesen, hauptsächlich wohl auf solche, die der Gemeinschaftsnutzung unterlagen (etwa in Schindwasen, Sauwasen, Gemeindewasen).

Schlag IN DER, AUF DER SCHL

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

AGWIESE

Deutung In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern.

Zitierweise: hinder dem schlage, historische Belegzeit 1550

Schlappe-Wiese HINTER DER SCHLPPEWIESE

Schleif-Wiese IN DER SCHLEIFWIESE

Schmelz-Hute AUF DER SCHMELZHUTE

Weitere Flurnamen WIESE SCHMELZ

Deutung: ahd. smelzan, mhd. smelzen, smilzen st.V. intran. ‚zerfließen, schmelzen‘ bzw. dem Kausativ smelzen sw.V. trans. ‚in Fluss bringen, schmelzen‘ zusammen. In den meisten Fällen handelt es sich um Orte, wo Erz verhüttet bzw. geschmolzen wurde.

Schmiede-Acker AUF DEM SCHMIDTACKER

Schmitz-Hute DIE SCHMITZHUTE

Weitere Flurnamen SCHMIDTSHUTE

Lage rechts vom Hirzenhainer Weg; Hang nach Hirzenhain

Schopp-Acker IM, AUF DEMDER SCHOPPACKER

Lage rechts von der Osterwiese

Schoppe-Wiese IN DER SCHOPPENWIESE

Weitere Flurnamen AN DER, UNTER DER SCHOPPENWIESE

Lage Weg nach Eibelshausen

Schülersborn AUF DEM SCHÜLERSBORN

Schwarzung IN DER SCHWARZUNG

Weitere Flurnamen AUF DEM; IM SCHWARZUNG

Seite VORNE, HINTEN AUF DER SEITE

Weitere Flurnamen An der Seite, Auf der Seite, Unten auf der Seite, Obere und untere Seite

Deutung: geht auf ahd. sîta, mhd. sîte, sît‚ Seite, Fläche‘ zurück und bezeichnet in FlN Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von ‚an der Seite liegend‘.

Lage rechts der Straße ab; Weg nach Eibelshausen;Von der Straße rechts vor dem Grenzstein; ist links von der Bürken.

Sempen-Wiese IN DER SEMPENWIESE

Senner-Wiese DIE SENNERWIESE

Setzling-Wiese IN DER, AUF DER SETZLINGSWIESE

Weitere Flurnamen IN DER SETZLINGSWIESE

Deutung: Zu mhd. setzelinc st. M., ‚Setzling, Ableger von Pflanzen, Setzrebe‘; entsprechend als Bezeichnung des Pflanzlandes für Jungpflanzen.

Simmersbach

Zitierweise: ob endig Symerßbach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach

Zitierweise: vnder Symerßbach an der bach, historische Belegzeit 1550

Simmersbach-Mark

Zitierweise: in Symerßbacher marg, historische Belegzeit 1550

Sommer-Wiese SOMMERWIESE

Sonnen-Wiese SONNENWIESE

Sitz-Acker SITZACKER

Staffel-Bühl DIE STAFFELBOELL

Weitere Flurnamen AM; AUF DEM STAFFELBÖHL, STAFFELBÖLL

Deutung: Der FlN Staffel bezieht sich auf stufenartig ansteigendes Gelände, zu ahd. stapfal, staffal ‚Fußgestell, Sockel‘, mhd. stapfel, staffel‚ Stufe, Grad‘, frühnhd. staffel, stapfel ‚Stufe, Tritt, Treppe.

Zitierweise: hinder dem Stauffenbewl, Im staffen bewel, am broeysen acker vff den stauffen bewel, historische Belegzeit 1550

Lage Weg nach Steinbrücken, links überm Rother Weg; links von der Philippsbuche

Stange AM STANGEN

Deutung: Der Name bezieht sich auf eine Waldanlage, aus der Stangenholz gewonnen wurde. Zu ahd. stanga ‚Stange, Stock, Spieß‘, mhd. stange st. sw. F. ‚Stange‘.

Stein-Acker Unter dem Steinacker

Stein-Acker AUF den 4 Steinäcker

Stein AUF DEM, AM HINTERN STEIN

Weitere Flurnamen Hinter dem Stein, Unten hinter dem Stein, Hinterm Stein, Vor dem Stein

Deutung: verweist allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. und bezieht sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin.

Lage Hinter dem Stein: rechts vom Staffelböll; Vor dem Stein: Straße nach Oberdieten links

Stein-Acker UNTER DEM STEINACKER

Deutung: siehe Stein

Stein-Hart AN DER STEINERT

Weitere Flurnamen In der Steinert, Im Steinert, Hinten an der Steinert, Über der Steinert, An der Steinert am Wald, Steert

Zitierweise: am steynhart, In der Steinhart bunder der hale, historische Belegzeit 1550

Deutung: Siehe Stein; Zu mhd. hart‚ Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden.

Lage am Hirzenhainer Hang; rechts vom Hornberg

Stein-Hart-Born BEIM STEINERTSBORN

Andere Schreibweie AM STEINERTSBORN

Deutung: siehe Stein und Born

Steinicht-Hute IN DER STEINIGTE HUTE

Andere Schreibweie Unter der steinigten Hude, An der Steinigten Hute, Steinigertshuth, Steinigte Huthe

Deutung: siehe Stein und Hute

Lage Straße nach Oberdieten rechts; rechts hinter dem Heiligenhaus

Stein-Wiese STEINWIESE

Stock

Zitierweise: oben den stock an der bonen wiesen, historische Belegzeit 1550

Stock-Land AUF DEM STOCKLAND

Stock-Wiese

Deutung: gehört zu nhd. Stock, ahd. mhd. stoc st. M. mit einem weiten Bedeutungsspektrum, von dem als namengebend vor allem in Frage kommen: ‚Stock; Baumstumpf, Baumstamm; Opferstock; Bildstock; Schlagbaum‘.

In den Zusammensetzungen mit Stock als Bestimmungsteil und Grundteil -acker, -wiese, -feld u. ä. erinnert der Name meist daran, dass die Grundstücke nach der Rodung noch (Baum-)Stümpfe aufwiesen, die dann wieder austrieben.

Zitierweise: hinder der stockwies, historische Belegzeit 1550

Straße UNTER, AUF DER STRASSE

Weitere Flurnamen An der Straße, Auf der Straße und Windpfahl, Unter der Straße vor dem Helgehaus

Zitierweise: von der strass: an vf den kopf, historische Belegzeit 1550

Strut STRUTH

Weitere Flurnamen An der-, In der-, Vor der Struth

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Zitierweise: vf der strut wider dem grab, historische Belegzeit 1550

Strut-Wiese HINTER DEN STRUTHWIESEN

Weitere Flurnamen Die Struthwiesen, Auf der Struhtwiese

Deutung: siehe Eibelshäuser Struth

Lage Wiese im Wiesengrund; unter der Mühle; Straße nach Eibelshausen links

Stück AUF DEM STUECK

Weitere Flurnamen IM STÜCK IN der steinigte Hude

Deutung: Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck‚ Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht.

Sumpf-Wiese SUMPFWIESE

Süße-Plätze AUF DEN SUESSEN PLAETZEN

Deutung: Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet.

Supp-Acker IM SUPPACKER

Weitere Flurnamen VOR DEM SUPPACKER

Süße-Plätze AUF DEN SÜSSEN PLÄTZEN

Weitere Flurnamen Die SÜßEN PLÄTZE, SISSE PLETZE

Teich AUF DEM TEICH

Teufel-Loch TEUFELS-LOCH

Deutung: Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren.

Zitierweise: Im Theuffels Loch, historische Belegzeit 1550

Thor BEI DEM THOR

Tränke AUF DER TRÄNKE

Trieb AM TRIEB

Deutung: siehe Schaftrieb

Trischer AUF DEM, DER TRISCHER

Vieh-Stand AUF DEM VIEHSTAND

Weitere Flurnamen UNTER DEM HESSEL AUF DEM VIEHSTAND

Vorland VORLAND

Wälzebach AM WAELZEBACH

Weitere Flurnamen IM WÄLZENBACH, WELZENBACH

Wasen-Acker AUF DEM WASENACKER

Weitere Flurnamen Auf dem Wasen, Waßenacker,
Auf dem Wasenacker, Kleeacker und Schlagwiesen

Deutung: siehe Wasen

Weg

Zitierweise: den weg wider das hor flus, historische Belegzeit 1550

Wehr

Zitierweise: an das wehr, historische Belegzeit 1550

Deutung Zu (spät-)mhd. wer, were st.N. ‚Flusswehr, Mühlenwerk‘, wohl einer Entlehnung aus altsächs. werr ‚Fischwehr‘.Namengebend waren meist Stauwerke in fließendem Wasser, aber auch kleinere Wasserab- und -zuflussanlagen.

Weiers-Hude IN DER WEIERSHUDE

Weigert-Hute AN DER WEIGERTSHUTE

Weitere Flurnamen WeIERSCHSTRUT, WEIGERTSHUDE

Deutung: siehe Hute

Weiher UNTER DEM WEIER

Zitierweise: neben dem weher, historische Belegzeit 1550

Deutung: Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘.Name bezieht sich meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist.

Weil-Stein AM WEILSTEIN

Weitere Flurnamen WEILESTEIN

Weisroll AUF DER WEISROLL

Weiße-Berg AM WEISENBERG

Weitere Flurnamen Weißemark, Weißenberg, Weizenbeg,
Am Weisenberg, Auf dem Weisenberg,
Auf dem Weisenberg das Reistheil

Zitierweise: Am weissenberg, historische Belegzeit 1550

Deutung: siehe Berg

Lage ist unter dem Segelfliegerberg; Hang nach Eiershausen

Weitstein AM WEITSTEIN

Wiese ÜBER DER WIESE

Wind-Pfahl, Windwall WINDPFAHL

Weitere Flurnamen Auf dem Windphal, Windval, Windwoll, Wiendpuul

Deutung: Zu ahd. pfâl, mhd. phâl st. M. ‚Pfahl, Pflock‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. pâlus. Die FlN in anderen Oren weisen auf eingezäunte Gärten hinbvund erinnern an ein mit Pfählen umgebenes Grundstück, das damit vermutlich der Sondernutzung unterlag.

Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren.

Lage links der Landstraße überm Dorf

Winge-Strut DIE WINGERTSSTRUTH

Weitere Flurnamen Hinter der Wingestruth, Weidenstrütchen, Wiedenstrütchen

Deutung: Winge gehört nach Überlieferung zu Wingert. Es handelt sich jedoch um eine heckenbestandene Wiese, so dass der FlN auch vielleicht zu Wind zu stellen ist.(Siehe Struth)

Zitierweise: in der wingen strut, in wingen strut, historische Belegzeit 1550

Wolf-Born AUF DEM WOLFSBORN

Weitere Flurnamen MITTEN AUF DEM WOLFSBORN

Deutung: Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin.

siehe Born

Wolf-Kehle IN DER WOLFSKEHL

Deutung: siehe Wolf. Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Zitierweise: in der wolfskelen, historische Belegzeit 1550

Zicklers-Kreuz, Zinklerskreuz AUF DEM ZICKLERSKREUZ

Weitere Flurnamen ZICKLERSKREUZ

Deutung: Eine Urkunde im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Nr. 171, S. 564) aus dem Jahr 1439 gibt Aufschluß über die Entstehung des Flurnamens, die von einem Simmersbacher Personennamen (Hermann Zwingkeler oder Zingkeler) abgeleitet worden sind. Graf Johann von Nassau schlichtete einen Erbstreit über Grundstücke innerhalb des nassauischen Teils dieses Dorfes; aus dem die näheren Umstände hervorgehen.

(Siehe Kapitel 6.16.1 „Zenglers Kreuz“ und Weigelsborn“ in Simmersbach

Lage Am Fahrweg nach Hirzenhain

 

Abkürzungen ahd. althochdeutsch
and. altniederdeutsch
md. Mitteldeutsch
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
od. Oberdeutsch
hd. Hochdeutsch
germ. Germanisch
idg. Indogermanisch
lat. Latein
Oberdt. Oberdeutsch
Mitteldt Mitteldeutsch
hess. FlN hessische Flurnamen

Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Datenbank der hessischen Flurnamen,

http://www.lagis-hessen.de
http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/fln/id
Archiv Flurnamen mit Wiesen und Äcker um 1935 von Pfarrer Ludolph
Flurkarte „Alte Flurnamen von 1826 und 1890“

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